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Die Ausstellung Flämischer Glanz bietet anhand von Gemälden und Raumkunst einen repräsentativen Überblick der flämischen Kunstäußerungen vom Jugendstil zum Modernismus. Das ausgehende 19. Jahrhundert stellte für Kunst und Literatur in Belgien einen Höhepunkt dar. Die Bewegungen der neuen Kunst, des Art Nouveau, fanden hier eine besonders fruchtbare und individuelle Ausprägung. Über die vielschichtige Kunst der Jahrhundertwende hinaus werden in der Ausstellung auch die spannungsreiche Zeit des Art Deco und die konstruktive „Neue Sachlichkeit“ miteinbezogen. Zu sehen sind Werke von so berühmten Künstlern wie Henry van de Velde, Victor Horta, Philippe Wolfers, George Minne, Albert Van huffel, Théo van Rysselberghe, James Ensor, Fernand Khnopff und Gustave de Smet.

In Belgien zeigt sich zum Ende des 19. Jahrhunderts eine Kulturlandschaft, die in der Mitte Europas einzigartig auf die Kunstströmungen der Jahrhundertwende eingewirkt hat. Mit der Gruppe der XX (Les Vingt) artikulierte sich die Avantgarde, die anstrebte, Kunst und Leben in nie gekannter Weise zum Einklang zu bringen. Neben der angewandten Kunst und Architektur knüpfte auch die bildende Kunst an die große Tradition des flämischen Erbes an: Théo van Rysselberghe, James Ensor und William Finch nehmen einen bedeutenden Rang im internationalen Vergleich ein. Die Berührungslinien zwischen Malerei und dekorativer Kunst erweisen sich als eng. Henry van de Velde und William Finch beginnen als Maler und wenden sich beide in den 1890er Jahren der angewandten Kunst zu. Neben einer realistischen Diesseitigkeit, die diese Künstler in ihrer Modernität auszeichnet, erweist sich die flämische Kunst ebenso aufnahmebereit für die nach innen gekehrte Kunst des Symbolismus: Fernand Khnopff verkörpert in seinen Gemälden und graphischen Arbeiten jene spirituellen Gegenwelten, die die Grenze zu Magie und Traum überschreiten. Ab etwa 1911 wurde die Opulenz der Jahrhundertwende zunehmend von eher nüchternen Formen abgelöst. Noch vor der Zäsur des Ersten Weltkrieges etablierten sich die Anfänge eines eleganten „Proto“-Art Deco. Hier sind besonders der Architekt und Innenraumgestalter Albert Van huffel und die Kortrijkse Kunstwerkstede, Gebr. De Coene zu nennen. Zu den Pionieren des flämischen Modernismus (ca. 1925-1933) gehören Huib Hoste und Gaston Eysselinck. Eysselincks Beitrag zum Design der frühen Stahlrohrmöbel ist bedeutend, er variierte die neuen Ideen von Le Corbusier.

Die Ausstellung im Bröhan-Museum präsentiert 200 Exponate unterschiedlicher Materialien und Techniken: Gemälde, Graphik, Plakate, Skulpturen, Möbel sowie Metallarbeiten und Textilien. Leihgaben aus bedeutenden nationalen und internationalen Museen, wie dem Design museum Gent, dem Museum voor Schone Kunsten, Gent, den Königlichen Museen für Schöne Künste, Brüssel, und dem Museum voor Schone Kunsten, Oostende, können die Bedeutung der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts erstrangig belegen. Der exklusive museumseigene Bestand an Möbeln, Silberwaren und Glas von flämischen Künstlern oder Werkstätten ist in die Ausstellung integriert. Die Ausstellung ist aus einer Kooperation mit dem Design museum Gent hervorgegangen und steht unter der Schirmherrschaft des Repräsentanten der Flämischen Regierung, Berlin. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Es finden ein Rahmenprogramm sowie, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin, ein internationales Symposium statt. Katalog: 120 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen

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Flämischer Glanz - Kunst vom Jugendstil zum Modernismus

mit Werken von Henry van de Velde, Victor Horta, Philippe Wolfers, George Minne, Albert van Huffel, Theo van Rysselberghe, James Ensor, Fernand Khnopff, Gustave de Smet