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Jürgen Knubben in seiner Eröffnungsrede am 14.09.2007 zur Ausstellung Florin Kompatscher im Forum Kunst Rottweil: … Es sind aber nicht nur die Farben und ihre Substanz, die für die Malerei Kompatschers von großer Bedeutung sind, es sind die Themen, die er in seinen Bildern beschreibt. Dabei spielen Zitate der Kunstgeschichte so sehr eine Rolle wie die Auseinandersetzung mit der Jetztzeit. … Immer aber pendelt die Malerei zwischen Figuration und Abstraktion. In feiner klassischer Ölmalerei nähert er sich immer deutlicher in seinen neuen Bildern der gegenstandslosen, der absoluten Malerei. Doch das Fundament der Malerei Kompatschers bildet das Phänomen der Landschaft. Wenn man genau hinschaut, sind Bergformationen, Täler und Schluchten, sind Felsen und Flussläufe auszumachen. Das Landschaftliche scheint dabei zu explodieren, sich unendlich im Bild und darüber hinaus auszubreiten. Alles ist nur angedeutet, zitiert. … Seine Landschaften erinnern geradezu an unberührte Natur, sind aber bewusst gestaltet, komponiert. Es ist eine Landschaftsmalerei, die als subjektiver Ausdruck der Seele des Künstlers zu entspringen scheint. …Kompatscher ist aber in keinem Fall ein reiner Romantiker, Surrealist oder auch naturbesessener Idealist, der rückwärtsgewandt alles Vergangene beschwört. Er arbeitet gleichsam mit ironischer Feder, um das Gegenwärtige in den Blick zu nehmen, die Wirklichkeit zu durchleuchten auf eine Zukunft hin, die Natur und Kultur wieder mehr ins Gleichgewicht versetzt. Die ganze Unternehmung vollzieht sich aber nicht mit erhobenem moralischem Zeigefinger, sie ist still und unverkrampft, sie ist spielerisch und selbstbewusst. Florin Kompatschers Malerei ist angesiedelt zwischen Apokalypse und Utopie. Er ist ein Grenzgänger der Malkunst.

Florin Kompatscher *1960 in Bozen/Italien, lebt seit 2003 in Berlin. 1981-86 Hochschule für Angewandte Kunst, Wien. Internationale Ausstellungen seit 1985, zuletzt Purple & Asphalt, Forum Kunst, Rottweil (2007), Alles Andere ist wahr, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, Die Lange Heimat, Kunstverein Heilbronn (2006). Seit 1986 enge Zusammenarbeit mit der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck, 2007 mit fünf großen Bildern für Open Space Art Cologne juriert.

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Florin Kompatscher
Der scharfe Rand der Erde