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Nachdem der Ausstellungsraum „Kunstbank“ der Berliner Senatsverwaltung aufgrund eines Brandes aufgegeben werden musste, haben sich bereits im vergangenen Jahr renommierte Institutionen wie die Berlinische Galerie und der Kunstraum Kreuzberg/Bethanien bereit erklärt, den 19 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Kulturverwaltung des Berliner Senats ihre Türen zu öffnen. Als langjähriger Partner in der Organisation von Künstlergesprächen der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen der Reihe „Treffpunkt NBK“, sowie Betreuer der „Kunstbank“-Präsentationen in der Vergangenheit, zeigt der Neue Berliner Kunstverein nun auch die Ausstellung des neuen Jahrgangs 2007 in seinen Räumen.

Der bewusst spaßig-salopp formulierte Titel soll nicht nur auf das mit der Förderung verbundene Geld anspielen, sondern vor allem zeigen, welche Talente hier zu Tage gefördert worden sind. Die Kohle gibt bekanntlich Energie, sie treibt Maschinen an und bringt sogar Stahl zum Kochen und Fließen. Auch als „schwarzes Gold“ bezeichnet, wird sie aus den Tiefen der Erde geschürft. Goldgräber waren in diesem Fall die Mitglieder einer hochkarätigen Jury, bestehend aus Kathrin Becker, Andreas Broeckmann, Dr. Peter Funken, Hannah Kruse und Christoph Tannert, die eine spannende Auswahl aus 384 Bewerbungen getroffen haben.

Alle 19 Stipendiatinnen und Stipendiaten werden in der Ausstellung mit jeweils einer Arbeit oder einem Werkkomplex vertreten sein. Ihre Arbeiten eröffnen ganz unterschiedliche Zugänge zu einem ästhetischen Raumbegriff oder verweisen auf verschiedene räumliche Ordnungen, so dass die Beschäftigung mit dem Raum als eine gemeinsame konzeptuelle Schnittmenge verstanden werden kann.

Ina Bierstedt, Pavel Braila, Pia Linz und Sencer Vardarman bespielen, erforschen und vermessen den Naturraum. Matias Bechtold, Ania Corcilius, Ingeborg Lockemann und Milovan Markovic hingegen bearbeiten den Stadtraum, seine Architektur, wie auch seine kulturellen Phänomene, absurden Besonderheiten und gesellschaftlichen Probleme. Das kulturelle oder politische Feld beansprucht jedoch einen eigenen Raum für sich, in dem Bettina Allamoda, Noel Jabbour, Tanja Ostojic und Asli Sungu vertreten sind, wobei es ihnen, die mehrheitlich aus anderen kulturellen Kontexten stammen, um die Übersetzung und Transformation kultureller Phänomene und politischer Brennpunkte geht. Den Transfer vom Kulturraum in den Kunstraum leisten hingegen Fritz Balthaus, Stefan Höller und Hans Winkler, deren Arbeiten die Felder von Kunst und deren Repräsentation vertiefen. Dass es dabei keineswegs um eine manieristische Selbstreferenz geht, beweist wiederum die humorvolle bisweilen auch ironische Erweiterung dieses Raumes ins absolut Künstliche. Diesen surrealen oder transzendenten Raum bespielen Julian Göthe, Michael Kutzner, Jenny Rosemeyer und Sabina Maria van der Linden.

Die Ausstellung wird thematisch ergänzt von einer umfangreichen Katalogpublikation, die zur Finissage der Ausstellung am 29. April 2007 präsentiert wird.

Kuratorin: Katja Albers, Neuer Berliner Kunstverein

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Förderkohle
Stipendiaten der Kulturverwaltung des Berliner Senats 2007
Kuratorin: Katja Albers

Bettina Allamoda, Fritz Balthaus, Matias Bechtold, Ina Bierstedt, Pavel Braila, Ania Corcilius, Julian Göthe, Stefan Höller, Noel Jabbour, Michael Kutzner, Sabina Maria van der Linden, Pia Linz, Ingeborg Lockemann, Milovan Markovic, Tanja Ostojic, Jenny Rosemeyer, Asli Sungu, Sencer Vardarman, Hans Winkler