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Steinzeitliche Venusfigurinen - wie auch die Venus von Willendorf - sind Ausgangspunkt des neuen Projekts von Frank Maier. Auf unterschiedlichen medialen Ebenen arbeitet der 34-jährige Installationskünstler mit Themen, die auch unter der Gürtellinie nicht halt machen: so beispielsweise mit menschlichen und tierischen Exkrementen, sexuellen Versatzstücken oder Gewalthandlungen und -ritualen.

Ein weiteres entscheidendes Moment ist die zum Teil groteske Kombination unterschiedlicher Materialien und die damit verbundenen Konnotationen. Wie könnte sonst der Betrachter ein als Lagerfeuer getarntes Kaugummikonglomerat, dessen optische Reize vielmehr an braune Körperausscheidungen erinnern, von selbigen unterscheiden? Es beginnt ein pseudo-spielerisches Forschen, in dem eigene Illusionen und Fantastereien sich mit Elementen der Steinzeitforschung mischen.

Indem der Künstler die beiden bedeutenden Archäologinnen, Dorothy Garrod und Johanna Mestorf aus dem 19. Jahrhundert, zu Ausgräberinnen seiner Installation macht, nivelliert er Raum und Zeit, Fiktion und (Kultur-)Historie. Ein ambivalentes Spiel entsteht - zwischen Schönheit und Schrecken, Ekel und Anziehung, ironisierender Komik und schockierendem Bestürzen.

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Frank Maier
Die Venus von Willendorf war beschnitten