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Die KAPINOS Galerie freut sich, eine neue Ausstellung mit Arbeiten von Franka Hörnschemeyer bekanntgeben zu dürfen und lädt Sie herzlich zu der Eröffnung am Freitag, den 20. Februar ein. In ihren Ausstellungen Das Westzimmer (2001) und Büroauflösung (2002, mit Birgit Hansen), bezog sich Franka Hörnschemeyer inhaltlich und formal auf den Galerieraum. Die aktuelle Ausstellung zeigt nun eine Boden- und vier Wandarbeiten, die sie in den frühen 90er Jahren konzipiert und umgesetzt hat und für diese Ausstellung teilweise modifizierte. Es sind kleinere skulpturale Werke, die ihre Auseinandersetzung mit einem spezifischen Material anschaulich machen: dem Gipskarton. In der Bauindustrie dient der Gipskarton als Basismaterial für den Trockenbau. Fachgerecht verarbeitet lassen sich damit schnell und kostengünstig Wände herstellen, die jedoch entgegen ihrem Schein dünn und hohlwandig sind.

Raum –  in seinen architektonischen, historischen und soziologischen Zusammenhängen, wie auch die sinnliche Wahrnehmung von Raum und Räumen –  ist der wesentliche Aspekt der Arbeit von Franka Hörnschemeyer. Dabei sind die Materialien, durch die Räume geschaffen werden – z.B. Schalelemente zur  Produktion von Betonwänden, Messebauwände, Dachlatten oder eben Gipskartonplatten, von besonderer Bedeutung. Seit Ende der 80er Jahre verwendet sie diese Platten aus pulverisiertem und anschließend gebundenem Gips, der mit Karton kaschiert wird.

In ihrer Bodenarbeit Die horizontalen Lasten von 1992  bilden grob zerkleinerte Gipskartonplatten massiv wirkende Blöcke, die in ihrer Zerrissenheit und horizontalen Schichtung zwischen Objekt und Mauer changieren. Lichtpausen, die leicht und frei beweglich zwischen den Stapeln hervorschauen, schaffen zusätzliche Irritation. Erstmals ausgestellt wird die mehrteilige Wandarbeit GKB 94/04. Senkrecht eingeschnittene und an diesem Schnitt gebrochene Gipskartonplatten werden nur noch an ihrer Vorderseite durch den Karton gehalten, der hier wie ein Scharnier wirkt und die Platte schwingen lässt. Gemeinsames Merkmal der Arbeiten in dieser Ausstellung ist die ungewöhnliche Verwendung und Wirkung des Gipskartons. Mit Wittgenstein gesprochen ist die Bedeutung der Gebrauch, so dass der Bedeutung des Materials durch den unüblichen Gebrauch neue Ebenen erschlossen werden.

Zur Zeit sind folgende Arbeiten von Franka Hörnschemeyer in Institutionen oder im öffentlichen Raum zu sehen: PSE 900, Kunsthalle Hamburg (Lehmbruck-Saal); BFD-Bündig Fluchtend Dicht, Paul-Löbe-Haus Deutscher Bundestag, Berlin; PVC 304, Projekt Mobile Museen am Potsdamer Platz, Berlin; 18. März – 31. März 2004 Pressetext

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Franka Hörnschemeyer - Gipskarton