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Die Eröffnung unserer Ausstellung fällt zusammen mit der Vollendung von Franz Gertschs (*1930) magistralem «Vier Jahreszeiten-Zyklus». Dieser steht auch im Zentrum der Ausstellung, welche aber weit darüber hinaus auch einen Rückblick auf Gertschs Schaffen seit den 1980er-Jahren bietet. Franz Gertsch zählt zu den bedeutendsten Schweizer Künstlern der Gegenwart. Auch international hat er sich mit seiner hyperrealistischen Malerei und seinem in Technik und Formaten einzigartigen Holzschnittwerk ein herausragendes Renommé erworben. Von seinem Durchbruch auf der «documenta 5» in Kassel 1972 bis zur Präsentation seiner Werke auf den Biennalen in Venedig 1999 und 2003 spannt sich ein reiches malerisches und grafisches Werk. Realität bedeutet für Franz Gertsch nicht nur eine bildnerische, sondern auch eine konzeptionelle Herausforderung. Obgleich er von Fotos ausgeht, folgen seine Bilder einer eigenen, inneren Logik, die auf absolute Stimmigkeit aller Elemente zielt. Die Reinheit des verwendeten Materials ist dabei Programm: Von den Farben, oft aus Mineralien wie Lapislazuli, Azurit und Malachit hergestellt, über Bindemittel bis hin zu Leinwand oder handgeschöpftem japanischem Papier wird alles sorgfältig ausgewählt und auf das Werk abgestimmt. Als völlig singulär kann Gertschs Holzschnittwerk gelten. In einer bisher unbekannten Präzision der Ausführung – das gilt für das Stechen ebenso wie für das Drucken – und in Monumentalformaten, die an die Grenzen des Machbaren bei der Papierherstellung stossen, hat Gertsch diesem traditionellen Medium neue Dimensionen erschlossen. Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler und gibt einen umfassenden Überblick über Franz Gertschs Werk der letzten dreissig Jahre.

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Franz Gertsch
Jahreszeiten Werke 1983 bis 2011