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Vernissage: Freitag, 14. März, 18 – 20 Uhr

Die Galerie Eva Presenhuber freut sich die Ausstellung „Asymmetrische Kunst“ von Franz West zu präsentieren. Der 1947 in Wien geborene Künstler zählt längst international zu den wichtigsten Persönlichkeiten in der zeitgenössischen Kunst. West begann seine künstlerische Tätigkeit im Umfeld der Wiener Kunstszene zur Zeit des Aktionismus, dessen Körperbezogenheit wie auch das Interesse an psychischen Aspekten der Erfahrung von Kunst er beerbt und vorantreibt. Gleichzeitig hat er sich klar von den Aktionisten abgewendet und ihre Ernsthaftigkeit und Aggressivität durch eine Haltung ironischer Distanzierung abgelöst. Vor allem hat Franz West aber den Skulpturenbegriff über die Jahre unwiderruflich verändert, erweitert und geprüft.

Die Passstücke, die West erstmals 1980 ausstellt, sind Basis der Skulptur als Partizipationsgegenstand. In der Tat sind Wests Skulpturen nie eigenständige, abgeschlossene Werke. Erst durch die Interaktion mit dem Betrachter wird die Skulptur komplettiert und erfüllt ihr Potential. Diese Interaktion kann physischer Natur sein oder auf geistiger Ebene stattfinden. Bei den Passstücken sowie auch bei den Möbeln, die er in den achtziger Jahren als Weiterentwicklung des Konzepts der Passstücke herzustellen beginnt, sollen die Werke jeweils „benutzt“ werden. Was bei den Passstücken mit absurden Gesten und improvisierten Bewegungsabläufen erarbeitet wird, kann auf den Möbeln durch Innehalten und Nachdenken erfüllt werden. Die von Franz West als „legitime Skulpturen“ bezeichneten Objekte führen zu ihrer Vervollständigung über das Verfolgen von Ideen und Assoziationsketten, die durch ihre Betrachtung ausgelöst werden.

Das Benutzen von, das Nachdenken über und das Verweilen auf Wests Objekten sind Gegenstand seiner Kunst, welche die Gegenständlichkeit der Werke dem Betrachter und seiner Umgebung gegenüber stellt. In seinen Environments, worin verschiede Werkgruppen zu einem erfahrbaren Umfeld zusammen gefügt sind, können diese verschiedenen Aspekte im Rahmen einer Ausstellung aufeinander treffen. Auch Wests Aussenskulpturen können sowohl geistige wie auch körperliche Partizipationsmöglichkeiten bieten. Während die Passstücke und legitimen Skulpturen vorwiegend aus Gips, Polyester und Papiermaché gefertigt sind, erlauben die Aussenskultpuren, die West ab Mitte der neunziger Jahre herstellt, durch ihre Konstruktion (zu Beginn aus Blech, dann aus Aluminium und später Epoxidharz) eine Verwendung mit verschiedenen partizipatorischen Möglichkeiten. Ohne dabei wie die Möbel an bestimmte Formen gebunden zu sein, entstehen so „Patzen“, „Sitzwuste“, „Qulze“, „Gartenpoufs“ und weitere Gebilde, die Geist und Körper einzunehmen wissen. Nach der letzten Ausstellung Franz Wests in der Galerie Eva Presenhuber im Sommer 2006, im Rahmen derer parallel zu einer grösseren Gruppe von Modellen in der Galerie drei monumentale Aussenskulpturen im öffentlichen Raum in Zürich gezeigt wurden, kehrt der Künstler mit neuen Arbeiten in die Galerieräume zurück.

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Franz West
Asymmetrische Kunst