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„Mit dieser Filmreihe soll eine spezielle Idee von „Kunstfilm“ gezeigt und das Thema Film und Métissage auf den Film selbst bezogen werden. Filme, die nicht nur auf einer Idee basieren, sondern ein Gewebe aus Filmideen, aus Genres, ja selbst fast unklassifizierbare Artekfakte sind; diese "gemischten Existenzen", Mixturen, in denen man überlappende PornokultUndergroundHorrorDokuSpielDrogenkulturCrimestories etc. finden kann, thematisieren hier in sehr unterschiedlicher Weise selbst die eigene Hybridität.

Métissage wird hier aufgefasst als die daraus resultierend entstehenden „Kulturen zwischen den Kulturen“, die Gefühle der Destabilisation, die Auflösung von Zugehörigkeiten, als Verschwimmung und als Neuentstehung einer Kunst als Zwischenwelt, in der Verlust auch als befreiend erfahren werden kann. Es gibt Äußerungen von Formen der Nicht-Erkenntnis, die genau aus diesen Zwischenwelten kommen. Es gibt gebrochenen Okkultismus. Es gibt ein Aggressionspotenzial, das einigen innewohnt. Oder Kultstrukturen. Filme, die jenseits von Kategorien wie Spiel oder Autorenfilm etc. liegen, jedoch teilweise von einer Praxis gedeckt/angereichert sind. Jedenfalls vermischt sich auch Persönlichstes mit dem sehr Allgemeinen.

Etwas, das Selbstaufhebung verursacht. Sich in der Auflösung selbst, in dem Zwischenraum nicht einzurichten oder als die andere Nische zu begreifen, sondern sich genau da selbst wiederum aufs Spiel zu setzen, das ist „Aufhebung der Aufhebung“. Oder aber: „Fresh Aufhebung“, ein Prozess, ein künstlerisches Interesse am philosophisch verneinten Wunderglauben. Etwas teilt sich unabsichtlich in seinen Werken mit. Psychoästhetische Effekte werden dabei deutlich. Die Vermischung der Effekte, eine Filmreihe als lebendige Bühne, in der das „Nicht Aufgehoben Sein“ gezeigt und auf ganz unterschiedliche Weisen Selbst-Hybridisierungen, produktives Verneinen der eigenen Art/des Genres, betrieben wird. Ich betrachte solche Vorgänge als Vertiefungen der praktischen-politischen Geheimnisse der künstlerischen Arbeit, als Rituale, aus denen künstlerisches Handeln entstehen kann. Jeder Film ist sein eigenes Dasein auf Bewährung, hat seine eigene Tragik und Parodie, seine lebendigen augenblicklichen Offenbarungen des Unerforschlichen.“ (Jutta Koether) (Pressetext)

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FRESH AUFHEBUNG - Künstlerisches Interesse am philosophisch verneinten Wunderglauben
Filmreihe zusammengestellt von Jutta Koether
Aufführung/Vortrag von Jutta Koether Do 2.9.04, 19 Uhr