press release only in german

Frieder Nake (*1938 in Stuttgart, lebt in Bremen) gilt als einer der Pioniere der Computerkunst. Als Student entwickelte er 1963 am Recheninstitut der Technischen Hochschule Stuttgart die Basis-Software für den Flachbett-Plotter Zuse Graphomat Z64, mit dem neben technischen Zeichnungen auch solche mit ästhetischem Anspruch entstanden, als Nake in der Folge die ersten Experimente algorithmischer Kunst unternahm. Als eine der ersten Ausstellungen digitaler Kunst weltweit präsentierte er bereits im November 1965 seine Arbeiten zusammen mit Georg Nees in der Galerie Wendelin Niedlich in Stuttgart. Die folgende Ausstellung 1966 im Deutschen Rechenzentrum Darmstadt fand bereits breite Resonanz in den Medien.

Nake erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen und reflektierte selbst, von der Informationsästhetik Max Benses beeinflusst, in zahlreichen Schriften über das computergenerierte Bild. Retrospektiv schreibt Nake in einem Aufsatz in Wolf Liesers Publikation „Digital Art – Neue Wege in der Kunst“ von 2010 über die frühe Computergrafik: „Was heute unter dem Wort ‘Computerkunst’ in großer Vielfalt und Zahl, in vielfachen Ereignissen und Formen alltäglich geworden ist, geht weit über jene zaghaften und einfachen Anfänge hinaus. Diese aber verlangten Mut, Kühnheit und hohes Spezialistenwissen neben Fantasie. Wir stellten uns gegen alles, was Kunst war. Wir waren Avantgarde. […] Es war Konzeptkunst in maschineller Ausführbarkeit.“

Wir ehren das Schaffen von Frieder Nake kurz vor seinem 80ten Geburtstag mit einer kleinen Kabinett-Ausstellung im DAM. Zu diesem Anlass stellt Frieder Nake eine neue Serie von generativen Blättern vor, die sich im Programm auf seine frühen Arbeiten von 1965 beziehen.