artist / participant

press release only in german

Fritz Balthaus ist Forscher. Seine Arbeiten sind sowohl präzise Versuchsanordnungen wie ironische Eingriffe in die Kunstwelt und den Ausstellungsbetrieb. Sie decken verborgene Prozesse auf, bilden diese nach und verwandeln sie zu sichtbaren Skulpturen. Wie schon in seiner Arbeit »marked space – unmarked space«, die Balthaus 2004 im Rahmen des Wettbewerbs Kunst im Stadtraum für die Außengestaltung der Berlinischen Galerie entwickelt hat, wird auch hier wieder der Ort der Präsentation von Kunst, das Museum selbst, zum Thema - und letztlich zum Akteur der Gestaltung.

Ausgangspunkt der Arbeit »1 Colli« (Colli = Frachtstück, Verpackungseinheit einer Warenlieferung) ist die Frage: Wie sieht die größtmögliche Skulptur aus, die die Berlinische Galerie in ihrem Haus transportieren, lagern und ausstellen kann? Die erste formgebende Beschränkung ist der Lastenfahrstuhl. Die weitere Form der Skulptur wird nicht durch die individuelle Handschrift des Künstlers bestimmt, sondern richtet sich bis ins Detail nach den Einschränkungen des Hauses auf dem Weg der Skulptur zu ihrem Bestimmungsort. In die Form schreiben sich dabei Türhöhen genauso ein wie Luftschächte, Raumvorsprünge und Transportvorrichtungen.

Die ausgestellte Arbeit wird so zur Summe der Bedingtheiten, denen sie im Zwischenreich des Kunsthandlings, dem Besucher sonst verborgen, ausgesetzt ist und macht diesen gesamten Prozess als Skulptur im Raum sichtbar.

Pressetext

only in german

Fritz Balthaus: 1 Colli
Skulptur und Video