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Vom 14. Mai bis zum 4. Juli zeigt die Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen parallel zu ihrer Schmidt-Rottluff-Schau die Ausstellung „Fritz Schwegler. 111 Seezungen-Fortsetzungen“. Im Mittelpunkt der Ausstellung, die einen Einblick in die Arbeitsweise dieses Künstlers geben will, steht die gleichnamige, eben erst abgeschlossene Werkgruppe des Künstlers. Die 111 kaum handgroßen, farbig gefassten Bronzeplastiken sind typische Arbeiten Schweglers, in denen systematisch gesammelte Alltags- und Symbolformen zu rätselhaften poetischen, manchmal auch ironischen Zeichen amalgamiert werden. Auf den drei Geschossen des Altbaus der Galerie werden ergänzend Ausschnitte aus weiteren Werkgruppen gezeigt, in denen die Motive der zentralen Arbeit immer wieder auftauchen. Obwohl Fritz Schwegler an der documenta 5 und 8 teilgenommen hat und bis vor kurzem als Professor für Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie ein hoch geschätzter Lehrer war, hat man ihn einmal als einen „großen bekannten Unbekannten“ in der zeitgenössischen Kunstszene bezeichnet. Das hat sicher mit der Vielseitigkeit des Künstlers zu tun, die sich allen Einordnungen entzieht. Schwegler zeichnet, malt, modelliert und baut nicht nur, sondern er schreibt auch, dichtet, macht Musik und singt. Aber auch sein bildnerisches Werk an Tafelbildern, Zeichnungen und Skulpturen für sich allein betrachtet zeichnet sich bereits durch eine wahrhaft enzyklopädische und dadurch kaum überschaubare Fülle aus. Seit den frühen sechziger Jahren notiert der Künstler konsequent seine Ideen, sammelt sie, nummeriert sie, ordnet sie in immer neuen Systemen und nimmt sie in verschiedenen Werkkomplexen wieder auf. Immer wieder greift er auf diesen über die Jahrzehnte ins Unendliche angewachsenen Fundus an Bildideen zurück und wählt daraus Motive aus, um sie in anderen Medien umzusetzen und in einen neuen Kontext zu bringen. So ging er auch bei seiner „Kunstläuferin“ vor, die er 1999 für eine Brücke in Bietigheim-Bissingen schuf. Diese aus zwei identischen großen Bronzegüssen bestehende Arbeit, eines seiner wenigen Werke für den öffentlichen Raum, greift zum Beispiel eine Formerfindung auf, die Fritz Schwegler 1972 auf der Spielstraße zur Münchner Olympiade erstmals notiert hat. Pressetext

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Fritz Schwegler - 111 Seezungen-Fortsetzungen