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Der GASAG-Kunstpreis zur Förderung junger Berliner Künstlerinnen und Künstler wird an Ulrike Kuschel verliehen. Gitte Schäfer und Peter Welz werden mit je einem Förderpreis ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet am 02.10.06 um 19 Uhr auf dem ART FORUM BERLIN in der von den Preisträgern gestalteten Talklounge statt.

Die drei Preisträger wurden in einem zweistufigen Verfahren ermittelt: Die Institutionen Haus am Waldsee, vertreten durch Katja Blomberg, Galerie Nord, vertreten durch Ralf Hartmann, und c/o Berlin, vertreten durch das Team von Felix Hoffmann, sowie der Kunstkritiker Thomas Wulffen nominierten folgende Künstlerinnen und Künstler – alle jünger als 35 Jahre alt und in Berlin lebend: Katinka Bock, Pedro Boese, Sibylle Fendt, Christine de la Garenne, Tue Greenfort, Laura Horelli, Verena Jaekel, Stephanie Kiwitt, Clemens Krauss, Ulrike Kuschel, Gitte Schäfer, Maya Schweizer, Marcel Steger, Florian Slotawa, Peter Welz und Tobias Zielony. Sabrina van der Ley/Künstlerische Leiterin des Art Forum Berlin und Anselm Franke/KunstWerke sowie Margit im Schlaa/Vertreterin des Galeriegremiums der 2yk Galerie des Kunstfabrik am Flutgraben e.V. bildeten die Jury und bestimmten die Preisträger.

Bereits zum fünften Mal wird der GASAG-Kunstpreis gemeinsam von der GASAG und dem Kunstfabrik am Flutgraben e.V. vergeben. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, davon fließen 2.500 Euro in einen Werkankauf der GASAG. 10.000 Euro werden für die Produktion eines umfangreichen Werkkatalogs der Preisträgerin zur Verfügung gestellt.

Der Katalog wird zu Preisverleihung auf dem ART FORUM BERLIN erscheinen.

Ulrike Kuschel: Ulrike Kuschels Arbeiten beschäftigen sich mit der deutschen Geschichte, hierbei greift sie Themen wie den Nationalsozialismus und die Geschichte der DDR auf. Für die an der Hochschule der Künste Berlin ausgebildete Künstlerin, spielt neben der historischen Recherche die Verwendung verschiedener Reproduktionstechniken einerseits, sowie die Verbindung / Gegenüberstellung von Fotografie und Text andererseits eine große Rolle. Ihre Posterarbeit "Ausstellungshallen am Funkturm 1926 – 1954" im Bibliotheksbereich des ART FORUM BERLIN beschäftigt sich mit der Dokumentation von 30 Ausstellungen, Messen und politischen Ereignissen aus den Jahren 1926 bis 1954. Im Zentrum des jeweiligen Posters steht ein Zitat aus dem betreffenden Ausstellungs- bzw. Messekatalog, das die zumeist politische Ausrichtung der Ausstellungen andeutet, dabei ist es Ulrike Kuschel besonders wichtig auf den jeweiligen sprachlichen Duktus und den thematischen Schwerpunkt aufmerksam zu machen.

Peter Welz: Peter Welz zeigt auf dem diesjährigen ART FORUM BERLIN im Bereich 'Kleiner Stern' die Videoskulptur ‚video sculpture | architectural device | rotating figure inscribing a circle’, die sich mit der menschlichen Figur im Raum beschäftigt. Mit zwei Kameras dokumentiert Peter Welz eine menschliche Figur, die sich – einen Kreis beschreibend – auf einer Drehscheibe bewegt und gleichzeitig durch diese bewegt wird. Somit entsteht ein Moment des Stillstands in absoluter Bewegung. Durch die Variation der Kameraperspektiven gelingt es Welz, die menschliche Figur in ihrer Verkehrung der Position im Raum darzustellen. Indem der Künstler diese unterschiedlichen Bewegungssequenzen auf eine Wandkonstruktion projiziert, erhält seine Arbeit einen architektonisch skulpturalen Charakter. Dieses fast konstruktivistisch anmutende Wandarrangement gibt dem Betrachter den Blick auf die handwerkliche Beschaffenheit des Hinterbaus frei. Auf diese Weise gelingt es Peter Welz, Zeit durch bewegten Stillstand mit Hilfe des Mediums Video abzubilden. Seine Installation Retranslation Final Unfinished Portrait (Francis Bacon) | figure inscribing figure [ take 02], eine Zusammenarbeit mit dem Choreographen William Forsythe, eröffnet am 13. Oktober am Musée du Louvre.

Gitte Schäfer: Ob in der Malerei, in der Skulptur oder in Installationen, stets verwandelt Gitte Schäfer vertraute, vorwiegend volkstümliche Gegenstände und Motive zu subtil abstrahierten, surrealen Artefakten. Die in Berlin lebende und an der Kunsthochschule Weißensee ausgebildete Künstlerin demontiert zielsicher meist auf Flohmärkten gefundene Objekte und arrangiert sie intuitiv zu neuen, ihrem Kontext und ihrer Funktion enthobenen Phantasiegebilden. Auf dem diesjährigen ART FORUM gestaltet Gitte Schäfer die Talk Lounge mit der Arbeit ‚Der zerbrochene Krug’, indem sie das Podium in einem klassischen Guckkasten stattfinden lässt. Befremdend in die vorhandene Architektur des Messe-Palais eingefügt entsteht eine Bühne, die mit sorgsam - nicht zuletzt nach ihren äußeren Kriterien, der Farbigkeit und Oberflächenstruktur - ausgewählten Requisiten ausgestattet wird. Im bewusst komponierten Arrangement suggerieren diese wie Embleme ein bekanntes, jedoch kein eindeutig zuschreibbares Milieu: Eine Art Bauernstube, eine Art Volkstheater. Aber eben nur eine Art.

Pressetext

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GASAG-Kunstpreis 2006: Ulrike Kuschel
Förderpreise: Gitte Schäfer, Peter Welz
Preisverleihung und Ausstellung
02.10.06, 19:00 Preisverleihung auf dem Art Forum Berlin