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Drei Lebensläufe, drei fast zur gleichen Zeit in Schwedisch-Pommern geborener junger Männer, die sich zum einhelligen Entsetzen ihrer Väter in den Kopf setzen, Künstler zu werden, von der Geburt einer neuen Kunst träumen und zu den wichtigsten Malern der deutschen Romantik in Pommern heranwachsen: Philipp Otto Runge (1777 – 1810) aus Wolgast, Caspar David Friedrich (1774 - 1840) aus Greifswald und Friedrich August von Klinkowström aus Ludwigsburg (1778 – 1835).

Als Klinkowström mit dem 4 Jahre älteren Friedrich, den sein Vater engagiert hat, 1802 nach Dresden geht und dort die gemeinsame Wohnung bezieht, lernt er Runge kennen, seinen „Herzens-Otto“, mit dem ihn eine lebenslange innige Freundschaft verbindet. Johann Gottfried Quistorp, akademischer Zeichenmeister an der Universität Greifswald, und Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten, Rektor der Wolgaster Stadtschule und späterer Pfarrer in Altenkirchen auf Rügen, suchen derweil in der Heimat ihre ehemaligen „Lieblingsschüler“ nach Kräften zu fördern und vermitteln Aufträge wie den Altar der Marienkirche in Greifswald oder die Uferkapelle in Vitt auf Rügen, die tragischerweise alle an den Ende 1806 einsetzenden Kriegswirren scheitern. Besuche in der Heimat, eine länger währende Arbeitsgemeinschaft Runges und Klinkowströms in Hamburg, aber auch verwandtschaftliche Beziehungen der Familien Runge und Friedrich sowie die wechselseitige Versorgung mit Malmaterial sorgen dafür, dass der Kontakt nicht abbricht, bis Runge 1810 frühzeitig aus dem Leben gerissen wird. Klinkowström und Friedrich begegnen sich 1813 ein letztes Mal in Dresden.

Anlässlich des 200. Todestages von Philipp Otto Runge entführt die Ausstellung unter der Leitung von Dr. Birte Frenssen in etwa 20 Gemälden und 80 Grafiken u. a. aus der Hamburger Kunsthalle, den Kupferstichkabinetten in Berlin und Dresden, der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien, dem Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln und dem Nachlass Klinkowströms, auf einer Ausstellungsfläche von 1200 qm in die geheimnisvolle Welt der Romantik, die dem Rationalismus der Aufklärung den lebendigen Zusammenhang, das Gefühl und das Wunder - das Alltägliche wie das Übernatürliche – entgegensetzte.

Zwei der Ausstellungshöhepunkte sind Caspar David Friedrichs Ansichten seiner Heimatstadt „Wiesen bei Greifswald“ und „Greifswald im Mondschein“, welche im Zuge dieser Ausstellung erstmals wieder in Pommern ausgestellt werden. Ein weiterer Bestandteil der Ausstellung ist der noch nie gezeigte Nachlass von Friedrich August von Klinkowström, welcher ein enger Freund und Weggefährte von Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich war. Mit Hilfe wiederentdeckter Aktenfunde, welche neue Erkenntnisse über Projekte, an denen Friedrich, Runge und Klinkowström beteiligt waren erlauben, kann die Geschichte des Altars der Marienkirche in Greifswald, oder der Kapelle in Vitt auf Rügen neu erzählt werden.

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Geburt der Romantik
Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Friedrich August von Klinkowström