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Gerhard Richter, der international als der bedeutendste deutsche Künstler der Gegenwart gilt, hat 2007 für die Hohe Domkirche zu Köln eine neue Verglasung für das riesige gotische Fenster im südlichen Querhaus der Kirche entworfen und realisieren lassen. Diese Arbeit hat nicht nur eine außerordentlich große kunsthistorische Bedeutung, sondern steht seit ihrer Präsentation im Fokus des öffentlichen und medialen Interesses. Kein anderes Werk für einen Kirchenbau hat in den letzten Jahren ein solches Aufsehen erregt und so viele kontroverse Diskussionen inner- und außerhalb der Kirche ausgelöst.

Vom 25. September bis 14. November 2009 präsentiert die Springer & Winckler Galerie in ihren Ausstellungsräumen Musterbögen, die als Grundlage für die Realisierung des Fensters dienten, sowie den im Kontext der Entstehung produzierten Film „Das Kölner Domfenster“ von Corinna Belz.

Das Konzept von Raster, Spiegelung und serieller Farbverteilung, welches Richter bei der Gestaltung des Kölner Domfensters anwendet, bildet im Oeuvre des Künstlers bereits seit Mitte der 60er Jahre einen eigenen, immer wieder aufgegriffenen und in fast wissenschaftlicher Akribie untersuchten Themenkomplex. Die Springer & Winckler Galerie bindet daher Musterblätter und Film zum Kölner Domfenster in eine umfangreiche Präsentation der Farbfeldarbeiten des Künstlers ein. Angefangen von einer handelsüblichen Farbmusterkarte, wie der Künstler sie als Vorlage für seine in den sechziger Jahren entstandenen Farbtafelbilder verwendete, werden in der Ausstellung die frühen graphischen Arbeiten, 9 von 180 Farben (1971) und 1260 Farben (1974), ein unveröffentlichtes Leinwandfragment (1973), aber auch verschiedene Fassungen der Serien Schwarz, Rot, Gold (1998), sowie schließlich die jüngsten Werke zum Thema, 25 Farben (2007) und 4 Farben (2008) präsentiert.

Wir freuen uns sehr, dass einer der profundesten Kenner des Werkes von Gerhard Richter, Hubertus Butin, anlässilich der Ausstellungseröffnung und nach der Vorführung des Filmes von Corinna Belz am 24. September um 21 Uhr einen Vortrag bei uns halten wird. Mit zahlreichen Lichtbildern wird er die künstlerische Konzeption, die schwierige Entstehung und den ortsspezifische Kontext des Fensters sowie dessen ästhetische und symbolische Bedeutung erläutern. Aber auch die Hintergründe des heftigen kircheninternen und zum Teil öffentlich geführten Streits um die Arbeit werden zur Sprache kommen und kritisch hinterfragt. Wir würden uns freuen, Sie zu diesem Anlass bei uns begrüßen zu können und stehen für weiterführende Informationen gerne zu Ihrer Verfügung.

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Gerhard Richter
Farbfelder
Von der Musterkarte zum Domfenster