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Nach der Wiedereröffnung des Albertinums im Juni 2010 installierte Gerhard Richter die beiden ihm gewidmeten Ausstellungsräume erstmals neu. Im Zentrum der Präsentation steht eine Gruppe von vier großformatigen „Abstrakten Bildern (937/1-4)“, die im vergangenen Jahr entstanden sind. Dazu zeigt Gerhard Richter vier Fotofassungen der Gemälde im Originalformat. Die Werke gehen auf vier, von einem Häftling im August 1944 im Konzentrationslager Birkenau aufgenommene Fotografien zurück. Die Abbildungen hatten Gerhard Richter bereits seit Jahren beschäftigt, bevor er sie letztes Jahr neuen Gemälden zugrunde legte. Schließlich hat er das Thema abstrakt umgesetzt. Der nationalsozialistische Holocaust hatte ihn bereits 1967 und 1997 beschäftigt. Die Materialien zu diesen nicht realisierten Projekten finden sich im ATLAS dokumentiert.

Dieser Dialog zwischen Malerei und Fotografie wird ergänzt durch weitere Bilder, Spiegel und fotografische Editionen. Während sich der erste Raum mit Spiegelungen, Reihungen und Wiederholungen beschäftigt, wird im zweiten Ausstellungsraum erstmals in Dresden die Farbtafel „180 Farben (301/1-20)“ von 1971 zu sehen sein. Die 20teilige Arbeit übergab der Künstler dem Gerhard Richter Archiv 2013 als Schenkung. Auch die weiteren Exponate, darunter die jüngst entstandene Arbeit „Ella“ von 2014, die Richters Tochter darstellt, und das Stillleben „Tulpen“ von 1995 verdeutlichen die Spannbreite von Richters Œuvre.

Die Räume mit den Werken von Gerhard Richter sind Bestandteil des Rundgangs der Galerie Neue Meister im 2. Obergeschoss des Albertinums.