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Gert &Uwe Tobias (*1973 in Brasov, leben in Köln) arbeiten seit Ende ihres Studiums gemeinsam an Zeichnungen, Keramiken und Holzschnitten, die sie zu Gesamtinstallationen zusammenfügen, die oftmals über farbige Wände und räumliche Eingriffe zusammengehalten werden. Aber nicht nur äußerlich sind sie verbunden, sondern auch auf der Ebene der Motivik. In jedem ihrer Medien spüren sie den Ausgeburten surrealer Vorstellungen und Fantasien nach. Zumeist sind es Figuren, die zwar dem Menschlichen nahe stehen, sich aber andererseits weit von ihm entfernen. Folkloristische Motive entspringen aus kollektiven gesellschaftlichen Strukturen, ihren Erinnerungen und Überlieferungen. So greifen Gert & Uwe Tobias auch manches Mal auf ein Strickmusterbuch ihrer Mutter zurück. Eine domestizierte Motivik, die die beiden in ihre Holzschnitte und ihre Schreibmaschinenzeichnungen übertragen. Beides sind vermittelte Arbeitsweisen, die aufwändig und durch Überlappung funktionieren. Ihre Holzschnitte entstehen im Puzzledruck, einem Verfahren, das aus einer Anzahl von Druckstöcken das eigentliche Bild zusammensetzt. Von jedem Holzschnitt entstehen, der Idee der Massenreproduktion entgegengesetzt, gerade einmal zwei Drucke. Jeder Ausstellung stellen Gert & Uwe Tobias ein Plakat voran, das dem Betrachter im Raum, wie ein Hinweisschild aufgestellt, begegnet. Wie der Umschlag eines Buches eröffnet es dem Betrachter den surrealen Raum, in dem sich die Narration der Einzelelemente entfaltet.

Für den Kunstverein Hamburg entwickeln Gert & Uwe Tobias eine Installation, die das Gebäude in seiner räumlichen Gesamtheit zu einem fantastischen Kopfraum werden lässt: Vom Foyer, über das Treppenhaus in beide Ausstellungsräume hinein, auf einer Gesamtfläche von 1.300 qm, erstrecken sich ihre Arbeiten von Januar bis März 2012. Damit ist diese Ausstellung die bisher größte Aufgabe für die beiden Künstler und ihre bis dato umfangreichste Ausstellung. Danach wird nach und nach ein Teil ihrer Installation verschwinden und Platz machen für die Präsentationen weiterer KünstlerInnen, bis am Ende des Jahres nur noch das Foyer und das Treppenhaus erhalten sind.

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Gert & Uwe Tobias