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Mit ihren übergroßen farbigen Holzschnitten und unkonventionellen Schreibmaschinenzeichnungen haben Gert und Uwe Tobias (*1973) in den letzten Jahren international große Anerkennung gefunden. Für die Ausstellung im Kupferstich-Kabinett stellten sich die Künstlerbrüder erstmals einer besonderen Herausforderung: Sie wählten aus dem umfangreichen Bestand des Museums grafische Meisterwerke vergangener Jahrhunderte aus, die sie zeitgemäß interpretierten und aktualisierten. Gert und Uwe Tobias haben für diesen künstlerischen Dialog, der den Reiz der sogenannten "Dresdener Paraphrasen" ausmacht, mehr als 40 Werke der zeitgenössischen Grafik geschaffen. Als Vorlagen dienten den Künstlern neben den kostbaren Kupferstichen des Meisters der Spielkarten aus der Mitte des 15. Jahrhunderts die virtuosen italienischen Chiaroscuro-Holz­schnitte Ugo da Carpis und Antonio Zanettis aus dem 16. und 18. Jahrhundert, die fantastischen Stichvorlagen der Dresdener Chinoiserien aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts und nicht zuletzt das revolutionäre monochrome Tafelwerk Hermann Glöckners aus den frühen 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Die "Dresdener Paraphrasen" von Gert & Uwe Tobias beschreiben nicht allein einen Kulturtransfer zwischen historisch nobilitierten Meisterwerken und einer aktuellen Position der zeitgenössischen Kunst. Sie öffnen die Augen für ästhetische Parallelwelten, die bis heute nichts von ihrer Präsenz und Bildkraft verloren haben.

Im Hatje Cantz Verlag erscheint ein Katalog zur Ausstellung.

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Gert & Uwe Tobias
Dresdener Paraphrasen
Eine Ausstellung des Kupferstich-Kabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Kurator: Michael Hering
Ort: Residenzschloss