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Die für ihre kleinformatige, figurative Porträtmalerei bekannte Elizabeth Peyton (*1965 in Danbury, Connecticut) experimentiert seit den 1990er-Jahren mit unterschiedlichen druckgrafischen Techniken von Lithografien, Holzschnitten, Radierungen bis zu Monotypien. Ghost mit rund 60 Grafiken ist dennoch die erste Ausstellung, die sowohl das druckgrafische Werk von Peyton vorstellt als auch ihre Bedeutung für die Porträtmalerei beleuchtet. Bereits ihre ersten Lithografien sind beredte Zeugnisse für Peytons bestimmende Bildästhetik und stringente Schönheitsthematik und zeigen darüber hinaus, wie die Künstlerin die Drucktechnik analog zu ihren malerischen Verfahrensweisen nutzt. Die Lasierungen wie beispielsweise von „Oscar und Bosie“, 1998, erscheinen ähnlich wässrig wie in ihren Aquarellen. Später wird besonders in der Monotypie sichtbar, wie die US- amerikanische Künstlerin die Tradition des malerischen Drucks, von Edgar Degas und anderen praktiziert, wiederbelebt und mit der zeitgenössischen Form durchdringt.

Arbeiten auf Papier

In ihren im Gegensatz zur Malerei großformatigen Drucken porträtiert Peyton Stars der Popkultur wie Eminem oder Kurt Cobain, historische Figuren wie Richard Wagner oder Oscar Wilde und dessen Freund Bosie, Künstlerinnen und Künstler wie Frida Kahlo, David Hockney oder Robert Mapplethorpe ebenso wie viele ihrer Künstlerkollegen. Zunehmend wendet sich Peyton der Gattung des Stilllebens und Künstlern wie Camille Claudel und Paul Cézanne zu.

Der reich illustrierte, zweisprachige Katalog ist maßgeblich von Elizabeth Peyton konzipiert und von Joseph Logan gestaltet. Das Künstlerbuch mit über siebzig großformatigen Abbildungen erscheint im Hatje Cantz Verlag und enthält neben einem Interview von Beate Kemfert mit Elizabeth Peyton Essays von Hilton Als, Sabine Eckmann und David Lasry.

Parallel zu den Rüsselsheimer Opelvillen ist Ghost. Elizabeth Peyton auch im Mildred Lane Kemper Art Museum in St. Louis zu sehen. Die Ausstellung wurde in Rüsselsheim von Beate Kemfert und in St. Louis von Sabine Eckmann kuratiert.