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Im Rahmen der Ausstellung »Exo-Evolution« realisiert der in Berlin lebende argentinische Künstler Tomás Saraceno eine interaktive Rauminstallation im ZKM, die den Lichthof 8 mit einer gigantischen dreidimensionalen Netzstruktur ausfüllt.

BesucherInnen können das Netz von allen Seiten und von allen Geschossen aus betreten und sich darin frei bewegen. Die aus mehr als 50 Kilometern Seil und 60.000 Knotenpunkten bestehende Installation verwandelt den Lichthof in einen multidimensionalen, multisensorischen Raum, der vielfältige Bezüge zu biologischen, technologischen und kosmologischen Netzwerken in sich trägt.

Seit vielen Jahren erhält Tomás Saraceno Anregungen für seine Werke durch das intensive Studium des Netzbauverhaltens unterschiedlicher Spinnenarten. Dabei arbeitet er für die Realisierung seiner visionären Großprojekte stets eng mit WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen, ForscherInnen und KünstlerInnen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen. In Vorbereitung seiner Arbeit für die GLOBALE baute der Künstler eigens ein arachnologisches Forschungslabor im Regenwald von Ecuador auf, dessen Resultate von WissenschaftlerInnen am Institut für Bau- und Umweltingenieurwesen des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mithilfe von Experimenten, statistischen Methoden und Computersimulationen ausgewertet werden.

Die aus dieser Beobachtung der Natur gewonnenen Prinzipien und Erkenntnisse überträgt er gedanklich auf mögliche zukünftige Lebensumfelder des Menschen und sucht damit nach Antworten auf Fragen, die für das Überleben der Menschheit angesichts des akut fortschreitenden Klimawandels und des rasanten Wachstums der Weltbevölkerung von existenzieller Bedeutung sind.