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Der argentinische Künstler Guillermo Kuitca (geb. 1961 in Buenos Aires) ist mit zahlreichen Werken in der Sammlung Daros-Latinamerica vertreten. Daros Exhibitions in Zürich eröffnet im November eine umfangreiche Ausstellung, die einen repräsentativen Einblick in das zeichnerische und malerische Schaffen des Künstlers gewährt.

Guillermo Kuitca begann bereits mit sechs Jahren zu malen und hatte seine erste Ausstellung mit 13 Jahren in einer Galerie in Buenos Aires. Heute zählt er zu den vielseitigsten Protagonisten zeitgenössischer lateinamerikanischer Gegenwartskunst. Er entwarf u. a. das Bühnenbild zu Richard Wagners Fliegendem Holländer für das Teatro Colón in Buenos Aires, ausserdem schrieb er selbst experimentelle Theaterstücke und führte deren Regie. 1980 bereiste er Europa und traf in Deutschland mit Pina Bausch zusammen, einer der richtungsweisenden Choreographinnen des zeitgenössischen Tanztheaters. Literatur, Film, Theater und Musik dienen dem Künstler gleichermassen als Inspirationsquellen.

Kuitcas Arbeiten spiegeln seine Vorstellungen der Welt wider. Sie sind komplexe Karthographien, in denen der Künstler Phänomene, Sachverhalte, Prozesse beschreibt und abbildet. Mit seinen Mapas – gezeichneten oder gemalten Stadtplänen und Landkarten – vermisst der Künstler die Erde neu. China liegt am Rhein, die Schweiz am Meer und manche Länder fehlen ganz – beispielsweise sein Heimatland Argentinien. Realität und Fiktion vermischen sich. Territoriale Vorstellungswelten nennt Kuitca seine subjektive, symbolische Geografie, die sich von den tatsächlichen räumlichen Gegebenheiten löst. Kuitcas Werke, die leitmotivisch rund um die Themen Raum und Ort kreisen, beschäftigen sich mit komplexen Beziehungsgeflechten zwischen Menschen und Orten. Mit seinen Strassenkarten, Stadtplänen, Landkarten, abstrakten Sitzplänen von Theatern, seinen Zeichnungen schafft er Karten individueller und kollektiver Erinnerung.

In seiner Topographie spielen sowohl Träume und Gefühle, aber auch Fantasien und Ängste eine zentrale Rolle. Der Titel der Ausstellung Das Lied von der Erde bei Daros Exhibitions stellt bewusst einen Bezug her zwischen dem künstlerischen Werk Guillermo Kuitcas und dem späten, gleichnamigen Liederzyklus Gustav Mahlers.

Biographische Angaben Guillermo Kuitca, geboren 1961 in Buenos Aires, lebt und arbeitet in der argentinischen Metropole. Seit den 90er Jahren geniesst er internationale Aufmerksamkeit. Kuitca nahm unter anderem teil an der documenta IX (1992), war mehrmals auf der Bienal de São Paulo, der Kwangju Biennale (1995) sowie den Biennalen in Lyon (1997) und Istanbul (2001) vertreten. Die Kunsthalle Basel stellte seine Arbeiten 1990 und die Galerie Hauser & Wirth in Zürich 2001 aus. Einzelausstellungen zeigten auch das MoMA in New York (1991), das IVAM Centre del Carme, Valencia (1993) und die Fondation Cartier in Paris (2000). Das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid und das MALBA (Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires) widmeten Guillermo Kuitca 2003 eine grosse Retrospektive. Das Museo Nacional de Bellas Artes und Espacio ArteAbierto in Santiago de Chile präsentierten Kuitcas Werk 2006.

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Guillermo Kuitca "Das Lied von der Erde"
Mapping Art - Welten zwischen Fiktion und Realität