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Anläßlich des 10. Saisonstartes am 1. Wochenende im September, eröffnet ARTE GIANI am 1. September eine Retrospektive von Günter Brus, den die Albertina in Wien zum Jahreswechsel 2003/2004 bereits mit einer großen, vielbeachteten Ausstellung ehrte.

ARTE GIANI zeigt Werke des Künstlers, die seit 1970 entstanden, beginnend mit der fotografischen Dokumentation der "Zerreißprobe" (1970), Druckgraphiken, wie das groformatige Blatt "Stillstand der Dynamik" (2003) sowie aktuelle Farbzeichnungen. ARTE GIANI stellte Werke von Brus bereits im Jahr 2000 aus.

Günter Brus, geboren 1938, gehört seit den sechziger Jahren zu den großen österreichischen Künstlern von internationalem Rang. Er war einer der 4 Protagonisten des Wiener Aktionismus (1964 - 1970), die ausschließlich den Körper als Medium nutzten. Aktionist ist Brus aus kunsthistorischer Sicht schon lange nicht mehr. 1970 beendet er mit der "Zerreißprobe" seine Aktionskunst. Seither äußert er sich hauptsächlich als Zeichner und poetischer Literat. In seinen Bild-Dichtungen verknüpft Brus Sprache und Bild zur untrennbaren Einheit. Seine Blätter zeigen stets Spuren des aktionsartigen Arbeitsprozesses und bringen eine nervöes Empfindlicheit und existentielle Dauererregung zum Ausdruck. Als Sprachkünstler überrascht Brus den Leser ebenso mit abstrusen Wortspielen und Sprachdestruktionen wie mit metaphernreichen, lyrischen Passagen.

Die Ausstellungsvita von Günter Brus beschränkt sich trotz seiner Texte in Deutsch keineswegs auf den deutschprachigen Raum. In ganz Europa, aber v. a. auch in den USA stellt er regelmäßig aus. Es ist daher kein Zufall, daß seine Text-Bild-Dialoge in den USA von Künstlern wie Paul McCarthy oder Raymond Pettibon verehrt werden, die ihn als europäischen Comic-Art-Vorfahren sehen.

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Günter Brus - Selbstversuche von Günter Brus
Retrospektive