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Aus der im klassischen Informel der 50er Jahre vollzogenen Freisetzung von individueller Gestik und Thematisierung des Malprozesses selbst hat H.-J. Schlieker die unverwechselbare Eigenständigkeit seiner Bildsprache entwickelt. Die offene und prozessuale Bildlichkeit seiner Arbeiten hält die Balance zwischen spontaner Aktion und kontrolliertem Einsatz der Möglichkeiten des Malmaterials. Dabei ist die Natur stets Ausgangspunkt seiner Bildfindung. Natur wird nicht in ihren äußeren abbildenden Erscheinungen erfahren,sondern in ihren inneren formenden Kräften, ihren Hinterlassenschaften von Strukturen –zwischen Aufbau und Zerstörung, Werden und Vergehen. In einer gleichsam existentiellen körperhaften Inkarnation in das Bildmaterial spürt Schlieker diesen formenden Kräften nach. So erhalten seine Bilder ihre spannungsreichen Auseinandersetzungen zwischen der Wirkkraft der gestischen Eingriffe und der Wirkung der Farbmaterie selbst, ihre Belebung, ihren Behauptungen und Widerständen –analog zum Leben, analog zur Natur. Im Dialog zwischen Ich – und Welterfahrung, Bild –und Naturerfahrung werden Schliekers Werke zu „meinem Fragezeichen “. So hat er sie genannt. Sie entziehen sich jeder Eindeutigkeit, sie öffnen und verschließen sich stets aufs Neue und bleiben auf der Suche nach Antworten. Dies macht die Tiefe ihres Ausdrucks spürbar. Eva Maria Schöning „Meine erste Faszination war die Begegnung mit dem Impressionismus,wie dieser in den Bildern Corinths und Kokoschkas hervortritt.Was überdies den Tachismus als solchen betrifft, so fasse ich ihn auf als eine Form des zeitgenössischen Impressionismus. Der Tachismus ist für mich Material als Ereignis. Mit ihm kann ich mich unmittelbar und direkt äußern,er ist das sichtbare Hilfsmittel meiner Malerei.Ich male nicht um des Tachismus willen, sondern um mittels des Tachismus Bilder zu machen, in denen sich ein Gleichgewicht von Spontaneität und Kontrolle verwirklichen soll.“ H.-J.Schlieker

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Hans-Jürgen Schlieker
Malerei und Graphik