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Heidrun Kocher-Kocher // Michail Michailov Eröffnung: 29.04.2009

Heidrun Kocher-Kocher

Die Arbeiten von Heidrun Kocher-Kocher basieren auf einer erweiterten Auffassung von Bildproduktion. Mittels Fotografie zeichnet sie Raum-Performances auf. Stets geht es um das Vorhandene. Wie das gesehen werden könnte. Die Objekte aus Draht haben mit Wahrnehmung zu tun. Mit der Grammatik von Wahrnehmung. Abwesenheit ist ihr ein wichtiger Begriff, manchmal ist sie eine Existenzialistin. Abseits der Vorstellung einer dokumentarischen oder naturalistischen Praxis bewegt sich die Produktion der Wiener Künstlerin zwischen Zeichnung, Fotografie, Objekt und Installation. Sie stellt Szenarien, oder vielmehr Situationen her. Und immer geht es über ein bloßes Abbilden hinaus, die Dinge verweigern sich. Persönliches ist in den Arbeiten mit eingebaut ebenso wie Hinweise auf den Herstellungsprozess. (Markus Hahn)

Michail Michailov

Aufgrund meiner bulgarischen Herkunft, seit über 7 Jahren in Wien lebend, ist es in meiner künstlerischen Arbeit immer wesentlich, soziokulturelle Unterschiede aufzugreifen und die Konfrontation mit gesellschaftlichen Gegebenheiten, Ordnungssystemen und Konventionen aufzuzeigen. Meine gesamte künstlerische Arbeit ist sehr eng abhängig von der Situation. Als Bulgare in einem westlichen Land erfahre ich westliche gesellschaftliche Strukturen unter anderen ideologischen und moralischen Bedingungen. Mich interessieren die Schnittpunkte unterschiedlicher kulturell bedingter Lebenssituationen und deren künstlerische Umsetzung. Die bestimmte Situation, der Moment der mich inspiriert steht damit in unmittelbaren Zusammenhang. Ich fühle mich in meiner künstlerischen Arbeit sehr abhängig von der Situation, es ist nicht nur der Augenblick, in jeden Moment bringe ich mein gesamtes Bündel an Vergangenheit mit hinein, ohne es bewusst zu wollen. Ein Geistesblitz, dann das Bedürfnis eines künstlerischen Ausdrucks. Meine Lebenssituation und die alltägliche Arbeit und der Verwandlungsprozess einer gegebenen Realität verschmelzen zu einer Performance, zu einer Selbstdarstellung… zu einer chamäleonartigen Inszenierung. Ich möchte ein Teil von der Umgebung sein und von der Situation. Ich brauche die Situation nicht nur als Inspiration, sondern möchte diese sowohl manipulieren, als auch den Zufall wirken lassen… Situationsgerecht wird dementsprechend auch der Kunstbetrieb und der Wert der Kunst und des Künstlers selbstironisch hinterfragt. Spielerisch subversiv setze ich meinen Körper, mein Ich, meinen Namen als Synonym. (Michail Michailov)

http://michailmichailov.com/

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