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Mit der Präsentation einer Mid Career Survey widmet das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (MUMOK) Heimo Zobernig, einem der bedeutendsten und international erfolgreichsten österreichischen Künstler der mittleren Generation erstmals eine umfangreiche Museumsausstellung in Wien.

Schon im Juni dieses Jahres hat Heimo Zobernig im Lichtschacht des MUMOK einen „Weißen Kubus“ installiert und damit eine durchgehende Ebene geschaffen, in der von 7. Dezember 2002 bis 2. März 2003 seine Ausstellung gezeigt wird. Diese gibt anhand ausgewählter Arbeiten einen Überblick über sein bisheriges Schaffen und ist in ihrer Gesamtheit selbst wiederum eine Installation des Künstlers. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Präsentation der Videoarbeiten, die der Künstler immer als wesentliches "Korrektiv" seiner sonst vor allem der Befragung der Abstraktion gewidmeten Produktion begriffen hat. Die rund 150 Arbeiten umfassende Werkschau wurde von Eva Badura-Triska kuratiert.

Heimo Zobernig (geb. 1958 in Mauthen, Kärnten) gilt seit den achtziger Jahren als wesentlicher Protagonist eines internationalen künstlerischen Diskurses, was seine zahlreichen Einzelausstellungen im In- und Ausland sowie seine Beteiligung an wichtigen Groß-Ausstellungen belegen (darunter De Sculptura, 1986; Austria im Rosennetz, 1996; documenta 9, 1992 und 10, 1997; Skulpturenprojekt Münster, 1997; Biennale Venedig 1999 und 2001).

Nach anfänglichen Arbeiten für das Theater bzw. Versuchen, durch Verbindung von Theater, Performance und bildender Kunst eine neue Kunstform zu entwickeln, schafft er ab Mitte der achtziger Jahre geometrisch abstrakte Bilder und Skulpturen, welche die Sprache des Bildnerischen aus einem kritisch-ironischen Blickwinkel untersuchen. Jene Werke, die ursprünglich im Kontext des „Neo-Geo“ rezipiert wurden, bilden den Ausgangspunkt einer seither von Zobernig konsequent und radikal in einem breiten Spektrum an Medien betriebenen kritischen Auseinandersetzung mit dem Potential der bildenden Kunst.

Zobernig stellt nicht nur die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Inhalt und Form (insbesondere im Bereich der Abstraktion), sondern auch jene nach der Bedeutung des Kontexts in dem Kunst vermittelt und rezipiert wird. In seinem Schaffen steht das gesamte "System Kunst" inklusive dessen gesellschaftlicher Rolle und Relevanz auf dem Prüfstand, weshalb Zobernig auch als einer der wesentlichsten Vertreter institutionskritischer Kunst gilt.

Nach Wien wird die Ausstellung in der Kunsthalle Basel (4. April – 23. Juni 2003) und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (12. Juli – 9. November 2003) gezeigt.

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Heimo Zobernig
Kuratoren: Eva Badura-Triska, Doris Krystof

Stationen:
07.12.02 - 02.03.03 MUMOK Wien
05.04.03 - 23.06.03 Kunsthalle Basel
12.07.03 - 02.11.03 Kunstsammlung im Ständehaus, Düsseldorf