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Mit der Eröffnung des neuen Landesmuseums in St. Pölten gibt es erstmals die Möglichkeit einer permanenten, selektiven Präsentation der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich. Ausgehend vom eigenen Sammlungsbestand werden in den kommenden Jahren zu verschiedenen Anlässen zahlreiche Sonderausstellungen gezeigt.

Den Auftakt dazu bildet die Präsentation eines retrospektiven Querschnitts aus dem 35-jährigen Schaffen des international renommierten Künstlers Heinz Cibulka. Eine anspruchsvolle Auswahl von früheren Arbeiten und fotografischen Bildgedichten („Reizbarkeit Weinviertel“, „Gemischter Satz“, „Most fühlt“ u.a.), Materialbildern („Hollerbild“, „Kirschenbild“, „Weiße Samen“ u.a.) sowie eine eigens für die Ausstellung geschaffene Installation zeigt die Vielfalt und Bedeutung seines Werkes, das sich vor allem im Schnittfeld von Natur und bildender Kunst bewegt. Ergänzt wird die Präsentation aus den Sammlungsbeständen des Landesmuseums durch eine kleine hochkarätige Auswahl von Werken aus privaten Sammlungen in Niederösterreich.

Anfang der 70er-Jahre entwickelte Heinz Cibulka erste eigenständige Konzepte: zunächst bildsprachliche Reihungen mit Schwarzweiß-Fotografien, bald daruaf die zur Erkennungsmarke gewordenen 4er-Blöcke (4 gegenüberstehende gleich große Fotos im Format 13 x 18 cm). Seine Neugierde an ländlichen und städtischen Lebensformen und nicht zuletzt seine Erfahrungen am damals neuen Wohnsitz im Weinviertel wurden Grundlage seiner künstlerischen Äußerungen.

Von Anfang an war die Einbeziehung fremden Bildmaterials Bestandteil seines Bildvokabulars, das unterschiedliche Zeiten und Orte ohne dokumentarische Absicht assoziativ in Beziehung setzt. Es entwickelte sich das Konzept einer poetischen Aussage als visualisierte Weltsicht des Künstlers. „Formulierungsleidenschaft frisst sich leidenschaftlich registrierend in die Welt hinein“, so Heinz Cibulka.

Mit der systematischen Dokumentation des „orgien mysterien theaters“ versucht Heinz Cibulka seit 1979 das theatralische Werk von Hermann Nitsch nachlesbar zu machen.

Erfahrungen mit Fotografie und sein Interesse an neuen Bildformen führte Anfang der 90er-Jahre zur Beschäftigung mit digitalen Medien: Videos und Bildcollagen in größeren Formaten, die sich aus digitalisierten fotografischen und bildnerischen Elementen zusammenfügen.

In diesem Zusammenhang sei explizit auf das großformatige Bildtableau „Geschichtes Gedicht“ im Format 16 x 2 m im Landesmuseum verwiesen. Der digitale Bildfries thematisiert österreichischer Kunst- und Kulturgeschichte und entstand als spezielle Realisierung für das Landesmuseum. Pressetext

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Heinz Cibulka: natur ~ kunst
Kurator: Carl Aigner