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Vier Jahre nach Eröffnung und mit einer Sammlungstätigkeit seit 2002 bietet Marta Herford in diesem Sommer zum zweiten Mal einen beziehungsreichen Gang durch die eigenen Bestände, verbunden mit Ausblicken auf künftig Mögliches. Neben hochkarätigen Arbeiten international renommierter Künstler wie Tobias Rehberger, Mimmo Paladino, Sol LeWitt, Thomas Rentmeister oder Cai Guo-Qiang, bilden ausgewählte Exponate aus der angegliederten Sammlung Karl Kerber eine Art historisches Rückgrat. Als Ausblick werden zudem neue Werke von fünf Künstlern mit einbezogen, die bisher noch nicht zur Sammlung Marta gehören.

Die Sammlung eines öffentlichen Museums ist wie ein kollektives Gedächtnis, Zeugnis dafür, wie eine Gesellschaft (sich) sieht und sehen will. Sie ist der Fundus kultureller Entwicklungen und Werte, aus dem jeweils neu für die Gegenwart geschöpft werden kann - sei es zur Rückversicherung, zur Abgrenzung oder zur Neubelebung. Sie ist ein lebendiges Feld der Konfrontationen und Neuinterpretationen, die in Bewegung bleiben, aktiv genutzt und engagiert weiter entwickelt werden müssen.

Roland Nachtigäller, neuer künstlerische Direktor des Marta Herford, wählte über 65 Werke aus der Sammlung aus, die den Geist des Museums mit seinem Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst und einer besonderen Aufmerksamkeit für die Bezüge zu Design und Architektur zu einem poetisch beziehungsreichen Parcours verbinden. Geleitet von fünf thematischen Bezugsfeldern - Geschichte und Erinnerung, Lebenswelten, Chaos und Ordnung, Körper und Blick sowie utopische Perspektiven - bewegt sich der Besucher durch ein bildreiches Feld künstlerischer Standortbestimmungen und Fragestellungen. Vor dem historischen Hintergrund markanter Werke aus der Sammlung Kerber aus den 80er Jahren und ergänzt um großartige Desiderate von Nándor Angstenberger, Matthias Bitzer, Nezaket Ekici, Günter Förg und Tamara Grcic legt Hellwach gegenwärtig Pfade durch das Kunstgeschehen der jüngeren Vergangenheit und regt an, Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.

Wenngleich derzeit noch ohne eigenen Ankaufsetat hat Marta Herford in den wenigen Jahren seines aktiven Sammelns bereits einen herausragenden Bestand bedeutender Werke der zeitgenössischen Kunst zusammengetragen. Dennoch ist das Museum maßgeblich auf die Unterstützung von Freunden und Förderern angewiesen, auf Schenkungen und Dauerleihgaben, so dass diese Präsentation auch einen Appell impliziert, die Möglichkeiten und Chancen dieses ambitionierten Ausstellungshauses aktiv zu unterstützen.

Künstlerliste:

Nándor Angstenberger, Atelier Van Lieshout, François-Marie Banier, Georg Baselitz, Matthias Bitzer, Charles Blondeel & Sarah Deboosere, Ellen Brusselmanns, Matthew Buckingham, Monika Czosnowska, Tobias und Raphael Danke, Robert Devriendt, Felix Droese, Nezaket Ekici, Jörg Ernert, Fehling & Peiz, Günter Förg, Kendell Geers, Jochen Gerz, Christoph Girardet & Matthias Müller, Tamara Grcic, Cai Guo-Qiang, Anton Henning, Nataly Hocke, Thomas Huber, IngridMwangiRobertHutter, Benjamin Katz, Sam Keller, Surasi Kusolwong, Sekyung Lee, Sol LeWitt, Bjarne Melgaard, Gabriele Undine Meyer, Francois et Friquet Morellet, Reinhard Mucha, Martin Mühlhoff & Christian Vossiek, Michel Nedjar, Hans Op De Beeck, Mimmo Paladino, A.R. Penck, Manfred Pernice, Sigmar Polke, Tobias Rehberger, Thomas Rentmeister, Matthieu Ronsse, Lars Rosenbohm, Fernando Sánchez Castillo, Wilhelm Sasnal, Erik Schmidt, Michael Sellmann, Jürgen Stollhans, Johan Tahon, Susanne Tunn, Luc Tuymans, Aaron van Erp, Henk Visch, Vogt + Weizenegger, Robert Wilson, Jens Wolf, Alexandra Zwaal-Kallos, u.a.