press release only in german

Die Konrad Fischer Galerie Berlin freut sich, die Ausstellung "Second Life - First Place" im Rahmen unserer Serie FISCHER OBEN ankündigen zu dürfen. In unseren Räumen im 1. OG zeigen wir Schwarzweiß-Fotografien des schwedischen Künstlers Henrik Strömberg.

Als Ausgangspunkt für seine neuen fotografischen Arbeiten dienen Strömberg Einzelteile zerlegter Pokale und Trophäen, welche in individueller Weise vertikal neu zusammengesetzt und durch weitere Materialien wie Scherben, Holz, Korallen, Federn oder Steine ergänzt werden. Während die Bauweise dieser Assemblagen jener der ursprünglichen Pokale ähnelt, werden Form, Funktion und vor allem die Bedeutungshorizonte der collagierten Objekte starken Veränderungen unterzogen.

Die einzigartig und fragil wirkenden Gebilde befinden sich zum Zeitpunkt der Aufnahme tatsächlich in unbefestigtem Zustand, sodass ihnen die Möglichkeit zur stetigen De- und Remontage innewohnt. Strömberg fixiert die Gebilde fotografisch und präsentiert die Negative. Einer klassischen Skulptur ähnelnd - deren Abguss meist eine Negativform erfordert - werden so Gemeinsamkeiten zwischen skulpturalen und fotografischen Prozessen exemplarisch sichtbar. Die Fotografie funktioniert nicht länger als vermeintlich getreues Dokument, sondern wird gleichsam zum Objekt. Die gesamte Serie der bislang dreißig Einzelbilder gleicht einer Typologie des Bizarren, wobei im seriellen Ansatz die neu-sachliche Tradition der Fotografie, die sich durch ein hohes Maß an Nüchternheit und ein Vertrauen in die objektive Darstellbarkeit ihrer Sujets auszeichnete, auf humorvolle Weise ironisch gebrochen erscheint.

"Meine Arbeiten drehen sich um die Dekonstruktion und Transformation fotografischer Bilder, in Hinblick auf ihre Erscheinung und ihren Inhalt: Im Kombinieren vermeintlich verschiedenartiger Bilder, dem Hinzufügen von Pigment und Farbe und/oder dem Entfernen bestimmter Bildteile initiiere ich einen Prozess, in dem sich das Bild zunehmend aus seinem Kontext herauslöst und sich sowohl von seinem Referenten als auch von seiner zuvor innewohnenden Geschichte mehr und mehr entfernt. Auch in der Kombination verschiedener Arbeiten entsteht so eine Art temporäre Entropie." (Henrik Strömberg)

-- Press Release:

Konrad Fischer Galerie Berlin is pleased to announce the exhibition "Second Life - First Place" as part of our series FISCHER OBEN. In our first floor space we will show black-and-white-photographs by the Swedish artist Henrik Strömberg.

In his new photographs Strömberg uses parts of deconstructed trophies which are stacked vertically and interlaced with scrap materials such as mirror shards or organic materials like coral, wood, feathers, and rocks. While these assemblages stay true to the original modular construction of the trophies, their form, function and most importantly, their meaning, has been reconfigured.

These seemingly fragile objects are shown in a state of flux, allowing for the possibility of reconstructing and photographing them again and again. Strömberg fixates each assembled object through the photographic process. Based on classical sculpture practice, where every cast requires a mold, he then presents the negatives of the photographs, evoking similarities between sculptural and photographic processes. This also serves to further the distance between the original object and its recording. As a consequence, the photograph no longer serves to function as objective documentation but as an object itself. The whole series of thus far thirty pictures represents a typology of curiosities, giving an ironic twist to the photographic principles of New-Objectivity, which emphasized a sharply focused, documentary quality within the realm of photography.

"My work deals with the deconstruction and transformation of the photographic image, both in terms of surface and content - combining seemingly disparate images, adding pigment, paint and/or cutting out parts of the image, initiating a process in which the image is removed from its context, its referent and expected narrative. I further explore this through the arrangement and combination of works with the intention to create narrations, formations of details, or a kind of temporary entropy." (Henrik Strömberg)

only in german

Henrik Strömberg
Second Life - First Place