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Die Ausstellung Hidden Stories konfrontiert Werke von vier internationalen Künstlern: Armin Boehm (1972), Olaf Breuning (1970), Nigel Cooke (1973) und Mike Kelley (1954 - 2012). Das Verbindende dieser stilistisch und formal voneinander unabhängigen Positionen ist das Interesse an der Untersuchung von Grenzbereichen zwischen Realität und Fiktion, Bewusstem und Verborgenem, Rationalem und Abstraktem wie auch den Übergängen zwischen diesen Spannungsfeldern. Auffallend ist auch die Tendenz zur narrativ-symbolhaften Darstellung von Inhalten, die sich aus den wissenschaftlichen, psychologischen und psychiatrischen Themen ergeben, mit denen sich diese Künstler befassen. Es sind Themen unserer Zeit, aber auch literarisch und kulturhistorisch vermittelte Mythen, und private, biographisch bedingte Erzählungen, die hier vorrangig behandelt werden. Einige Werke berühren Bereiche der übersinnlichen Phänomene, die sich der rationalen Kontrolle entziehen, während andere wiederum sich mit verdrängten Erinnerungen und Traumata der eigenen Kindheit beschäftigen. Die Schau Hidden Stories – verborgene Geschichten – zeigt gedachte Orte, an denen vielschichtige Realitäten mit den schemenhaft auftretenden Tagträumen wie in einem Vexierbild aufeinander treffen. Tatsächlich handelt es sich bei den Gemälden, Skulpturen, Collagen und installativen Arbeiten in dieser Ausstellung keineswegs um artifizielle, weltfremde Produkte. Die Künstler sind gleichermaßen mit der Formulierung von Perspektiven und Alternativen zur Welt von heute beschäftigt, indem sie auf ihre spezifische Art kritische Entwürfe liefern, in denen sich unterschwellig individuelle Utopie und Vision der Freiheit des Menschen widerspiegeln. Diese reichen von einer radikalen Attacke gegen die falschen Moralvorstellungen und damit verbundenen Zwänge bei Mike Kelley bis zur Skepsis im Hinblick auf die vermeintliche Allmacht der Wissenschaften bei Armin Boehm, von der Auseinandersetzung mit den vielfältigen Schichten des Unbewussten bei Olaf Breuning bis zu der Möglichkeit, das spirituelle Reservoir einer als Drama aufgefassten Abstraktion zur Darstellung der Apokalypse zu nutzen wie bei Nigel Cooke.