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"Normalerweise gibt man bei einer kuratierten Gruppenausstellung ein Thema vor und sucht dann dazu passende Arbeiten. Bei HIGH IDEALS & CRAZY DREAMS geschieht dies in umgekehrter Reihenfolge.

Gerwald Rockenschaub, der in diesem Fall einmal nicht aus-, sondern zusammenstellt, hat nach ganz besonderen Arbeiten gesucht, die ihn in seiner Arbeit inspiriert und weitergebracht haben. Herausgekommen ist ein Dialog seiner künstlerischen Vorbilder wie u.a. Ellsworth Kelly, Gerhard Richter, Ad Reinhardt, Richard Artschwager, Blinky Palermo, Imi Knoebel und Mary Heilmann mit der mittleren Generation (u.a. John Armleder, Herbert Brandl, Thomas Demand, Fischli/Weiss, Sylvie Fleury, Rosemarie Trockel) und ganz jungen Kunstentwürfen wie Tomma Abts, Saadane Afif, Mai-Thu Perret, Florian Pumhösl, Anselm Reyle oder Katja Strunz.

Die Idee zu der Ausstellung entstand in einem Gespräch mit der Galeristin Vera Munro, die 1984 die überhaupt erste Rockenschaub-Ausstellung in Deutschland machte. 'Mir war es wichtig, dass ein Künstler meine persönliche Kunsthaltung einmal vollkommen in Frage stellt und mir eine neue Sicht auf bestimmte Künstler eröffnet', sagt Munro rückblickend. 'In der Diskussion über die Ausstellung und die teilnehmenden Künstler stellten wir jedoch fest, dass wir in keiner einzigen Position unterschiedlicher Meinung waren. Dies war eine positive Erkenntnis, da wir schon so lange zusammenarbeiten und uns viel über Kunst ausgetauscht haben.'

Während bei den etablierten Künstlern der gesamte Kunstentwurf entscheidend war, entschied bei den jüngeren Künstlern jeweils die einzelne Arbeit. 'Ich habe in der Folge einfach in meinem Umfeld geschaut, was mich an Arbeiten interessiert und diese dann zusammengetrage', sagt Rockenschaub. Deswegen spricht Rockenschaub auch absichtlich nicht von einer kuratierten Ausstellung, sondern - in Anlehnung an die Zusammenstellung unterschiedlicher Lieder auf einer CD - von einer Compilation. Den Titel lieferte dann auch der britische Post-Punk-Musikers Mark Stewart. 'HIGH IDEALS & CRAZY DREAMS fasst diese Ausstellung sehr gut zusammen', sagt Rockenschaub. 'Weil Kunst sich einem hohen Ideal verschreibt, ihren Anfang aber immer in der geträumten Idee hat.' Und weil es so gut das Spannungsfeld zwischen etablierten Positionen und junger Dynamik beschreibt. Und das kann, trotz aller Gegensätzlichkeiten, sehr gut zusammen passen. 'Das spannende an so einer Ausstellung ist, dass Qualität eben immer zusammen stark ist', ergänzt Vera Munro. 'Egal aus welcher Epoche.'

Zur Person Gerwald Rockenschaub: Die farbintensiven Bilder, Rauminstallationen, Objekte und Animationen des international hochgeschätzten österreichischen Künstlers Gerwald Rockenschaub (*1952) kennzeichnet eine bewusste Konzentration auf Formen und Farben. Anfang der achtziger Jahre malte Rockenschaub, der in Wien an der Hochschule für angewandte Kunst studierte und als Musiker und DJ bekannt wurde, zunächst Piktogramme und signethafte Ölbilder, die in die Kunstströmung des sogenannten Neo-Geo eingeordnet werden. Es folgen Installationen und Skulpturen, in denen der in Berlin lebende Künstler den Ausstellungsraum in sein künstlerisches Konzept einbezieht. 1993 repräsentierte er Österreich auf der Biennale Venedig. 2007 erhielt Rockenschaub den Fred-Thieler-Preis und stellte auf der Documenta 12 aus. Die erste Fassade der Temporären Kunsthalle Berlin, eine in Pixeln gerasterte Woke, wurde von ihm gestaltet. Die Arbeiten von Rockenschaub wurden in Einzelausstellungen u.a. im Kunstmuseum Luzern, in der Kunsthalle Bern, im Kunstmuseum Ludwig in Wien und der Kunsthalle Nürnberg gezeigt. 2011 zeigen das Kunstmuseum Wolfsburg sowie die Deichtorhallen Hamburg Rockenschaub jeweils in einer großen Einzel-Ausstellung. "

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HIGH IDEALS & CRAZY DREAMS
Gruppenausstellung zusammengestellt von Gerwald Rockenschaub

Künstler: Tomma Abts, Saadane Afif, John Armleder, Richard Artschwager, Silvia Bächli, Joseph Beuys, Monica Bonvicini, Martin Boyce, Herbert Brandl, Angela Bulloch, Thomas Demand, Hans-Peter Feldmann, Berta Fischer, Urs Fischer, Fischli / Weiss, Sylvie Fleury, Ceal Floyer, Günther Förg, Maureen Gallace, Liam Gillick, Andreas Golinski, Mary Heilmann, Markus Huemer, Alex Katz, Ellsworth Kelly, Karen Kilimnik, Imi Knoebel, Jiri Kovanda, Bernhard Martin, Mathieu Mercier, Gerold Miller, Jonathan Monk, Muntean / Rosenblum, Miwa Ogasawara, Blinky Palermo, Mai-Thu Perret, Sigmar Polke, Florian Pumhösl, Ad Reinhardt, Anselm Reyle, Gerhard Richter, Peter Roehr, Ugo Rondinone, Karin Sander, Gitte Schäfer, Thomas Scheibitz, Markus Sixay, Andreas Slominski, Rudolf Stingel, Esther Stocker, Katja Strunz, Erwin Thorn, Sofie Thorsen, Luca Trevisani, Rosemarie Trockel, Paul Winstanley