press release only in german

Neben Nahrung und Kleidung ist Wohnen ein Grundbedürfnis des Menschen. Die Kontinuität der Sehnsucht, sich im häuslichen Bereich Sicherheit und Geborgenheit zu schaffen, zeigt sich darin, dass modische Begriffe wie »New Homing« oder »Cocooning« das traditionelle »My home is my castle« abgelöst haben. Über die Erfüllung primärer Funktionen hinaus sind die eigenen vier Wände ein idealer Projektionsraum für die individuellen Selbstentwürfe ihrer Bewohner. Eine spezifische Wohnsituation zeugt von einer bestimmten Lebensphase und einem bestimmten Lebenskonzept. Unser Bemühen um Individualität in der Gestaltung unseres Zuhauses, aber auch die Ansammlung alltäglicher Gegenstände verleiten dazu, diese Dingwelten regelrecht als Stellvertreter für die Person anzusehen. Dass sich in Einrichtung und Wohnform jedoch nicht nur der persönliche Geschmack, sondern auch die kulturellen, sozialen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen spiegeln, macht die Auseinandersetzung mit der Thematik umso spannender. Obwohl inzwischen überkommene Lebensformen zunehmend infrage gestellt werden und vielfach über den modernen Menschen als Nomaden, der überall und nirgendwo zu Hause ist, sinniert wird, scheint Wohnen als Wert jedoch – vielleicht auch gerade deshalb – weiter zu steigen. Die Übersetzung von »home« in »Haus, Heim, Heimat« veranschaulicht die ganze Bandbreite des Begriffs.

Die Ausstellung »Home Stories. Zwischen Dokumentation und Fiktion« widmet sich zeitgenössischen künstlerischen Positionen zum Thema »Wohnen« als einem individuellen und gesellschaftlichen Phänomen. Präsentiert werden Werke von 15 deutschen Künstlerinnen und Künstlern. »Home Stories« künden von der Sehnsucht nach Geborgenheit und Identitätsstiftung, von Unordnung und Unorten, von Einraumwohnungen und Wohngemeinschaften. »Home Stories« erzählen von mobilen Gehäusen und erinnerten Räumen, von alltäglichen Dinguniversen und häuslichen Klangwelten. Die künstlerischen Ansätze – in den Medien Fotografie, Video, Malerei und Installation – reichen dabei von dokumentarischen Verfahren bis hin zu rein fiktiven Inszenierungen.

Beteiligte Künstler und Künstlerinnen: Winfried Baumann, Karsten Bott, Werner Degreif, Simone Demandt, Sara Focke-Levin, Kristof Georgen, Jörg Herold, Anja Kempe, Susanne Kutter, Pia Lanzinger, Jörg Lozek, Claus Richter, Ute Weiss-Leder, Jan Wenzel, Christof Zwiener

Pressetext

only in german

Home Stories. Zwischen Dokumentation und Fiktion

mit Winfried Baumann, Karsten Bott, Werner Degreif, Simone Demandt, Sara Focke-Levin, Kristof Georgen, Jörg Herold, Anja Kempe, Susanne Kutter, Pia Lanzinger, Jörg Lozek, Claus Richter, Ute Weiss-Leder, Jan Wenzel, Christof Zwiener

Stationen:
28.10.06 - 14.01.07 Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen
27.01.07 - 18.03.07 Stadtgalerie Kiel
13.05.07 - 02.09.07 Städtische Galerie Wolfsburg