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Die von der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig konzipierte Ausstellung Horst Bartnigs ist die erste große Übersicht über das Werk des Künstlers. Mit ihr geht Hand in Hand die unspektakuläre Entdeckung eines Künstlers und Menschen, der, in der DDR lebend, seine Selbstachtung und seinen Ort nie preisgegeben hat. Systeme, Variationen und Distanzen spielen im Werk Horst Bartnigs eine elementare Rolle. Er ist damit unverkennbar dem Spektrum konkreter Kunst zuzuordnen. Inspiration erscheint darin nicht als Gegner, wohl aber als Gradmesser der Logik. Die innere Verschachtelung der Elemente gehört zur gleichen Zeit verschiedenen Ordnungen an. Die Serie dekliniert ihre rationalen und zufälligen Repertoires solange, wie das Gesetz möglicher Mutationen den Freiraum dafür öffnet oder begrenzt. Die Entfaltung der Formel entlang diagonaler und vertikaler Achsen verfügt über eine erstaunliche Lebendigkeit. Die handwerkliche Komponente, geistige und technische Perfektion bekennen sich zur Arbeit der Hand und des Kopfes gleichermaßen. Logik ist Freiheit, solange sie das virtuelle Spiel der Kräfte im Raum nicht desavouiert. Titel berichten lediglich über die Anzahl der Unterbrechungen, Striche und farbigen Nuancen. Das ist die maximale Erläuterung seines Programms, die er für notwendig hält, um sich von der Verführung der Welt - und Lebensbilder auf Abstand zu halten.

Quadrat Bottrop, Josef-Albers-Museum, Bottrop, 1999 Neues Museum, Museum für Kunst und Design Nürnberg, Nürnberg, 2001

Katalog: Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (Hg.): Horst Bartnig 1968-1998. Leipzig 1999

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Horst Bartnig. Arbeiten aus den Jahren 1968-1998
Kurator: Klaus Werner