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Der Künstler Hubert Kiecol (geb. 1950, lebt und arbeitet in Köln) wurde durch sein bildhauerisches Werk bekannt. In den 1980er Jahren realisierte er Betonhäuser, Treppen oder Stelen im Miniaturformat, die sich durch formale Klarheit und Schlichtheit auszeichnen. Seit den 1990er Jahren weitet Kiecol den Maßstab aus und entwickelt raumgreifende Skulpturen, die ebenfalls durch Strenge und Einfachheit hervorstechen. Daneben entstehen großformatige druckgraphische Arbeiten, die mit minimalistisch reduzierten Formen aus der Alltagswelt, wie Zahnrädern, Sternen oder Toren den Betrachtern weite Assoziationsfelder öffnen.

Die Ausstellung „Hubert Kiecol. Golden“ im Museum für Gegenwartskunst Siegen (18. April bis 22. August 2010) zeigt auf rund 800 qm Fläche einige ausgewählte neuere skulpturale Arbeiten und setzt sie in Beziehung zu seinen großformatigen druckgraphischen Werk.

Skulpturen aus Beton, Stahl, Glas und Holz Hubert Kiecol arbeitet mit Werkstoffen moderner Architektur. Zunächst bevorzugt mit Beton, aus dem er seit Beginn der 1980er Jahre seine charakteristischen Häuser-Skulpturen en miniature in großer Variationsbreite herstellte: Eigenheime, Mietkasernen, Bürogebäude, Türme und Bunker, aber auch Hauselemente wie Treppen, oder Säulen in kompakter und präziser Gestalt. Gleichfalls in modernistischem Baumaterial, in Glas und Stahl, seltener in Holz und nach wie vor in Beton, entstehen seit den 1990er Jahren raumgreifenden Skulpturen. Wieder verwendet Kiecol architektonische Gebäudetypen und Gebäudeelemente aus der Alltagswelt wie beispielsweise Gewächshäuser oder Fensterflügel, aber auch Bänke oder Säulen. Die materialbedingte Leichtigkeit und Transparenz lassen die Gebäude-Skulpturen aus Stahl und Glas wie durchscheinende, in den Raum hinein platzierte Zeichnungen wirken. Auffällig ist auch ihre Offenheit gegenüber dem Umgebungsraum: die Skulpturen treten in Dialog mit der sie umgebenden Architektur.

Druckgraphik Seit den Anfängen seines künstlerischen Schaffens entstehen gleichberechtigt neben dem bildhauerischen Werk großformatige Zeichnungen, Holzdrucke, Siebdrucke und Radierungen. In Einzelblättern, in Paaren, in Reihen zeigen sie unvermittelt einfache Formen und Zeichen. Wie die Skulpturen besitzen sie eine überzeugende Material- und Formpräzision.

In ihrer Motivwahl beziehen sich die druckgraphischen Arbeiten wie auch die Häuser-Skulpturen auf die alltäglichen Dinge des Lebens. Im Kontrast dazu stehen die minimalistisch reduzierten, strengen und präzisen Formen, die als archaische Typen oder ikonenhafte Zeichen an etwas erinnern und gleichzeitig für sich selbst stehen. Offen sind auch die assoziationsreichen Titel, die Kiecol seinen Arbeiten mitgibt und die den Betrachtern neue Horizonte und Wahrnehmungsmöglichkeiten eröffnen.

Ein Katalog mit einem Text von Eva Schmidt erscheint im Verlag Snoeck Köln.

Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Edition (Auflage: 20) von Hubert Kiecol.

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Hubert Kiecol. Golden
Kurator: Eva Schmidt