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Pablo Picasso war nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein Meister der Selbstinszenierung. Sein Antlitz ist mindestens ebenso bekannt wie sein herausragendes Oeuvre. Alle bedeutenden Porträtisten des 20. Jahrhunderts haben Picasso fotografiert - einige dieser Porträts besitzen inzwischen geradezu ikonischen Charakter. 
 
Das Museum Ludwig präsentiert mit der Ausstellung Ichundichundich. Picasso im Fotoporträt (24.9.2011 bis 15.1.2012, PK 22.9., 11 Uhr) rund 250 Aufnahmen von Künstlern wie Richard Avedon, Cecil Beaton, Henri Cartier-Bresson, Lee Miller oder Man Ray. Erstmals stellt damit eine Ausstellung die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen Picassos Wunsch nach kontrollierter Selbstdarstellung und den gestalterischen Ansprüchen seiner Fotografen. Internationale Leihgaben und rund 40 zentrale Werke aus der Sammlung des Museum Ludwig erlauben dazu einen umfassenden Überblick. 
 


Vom Beginn des 20. Jahrhunderts, als Pablo Picasso das Leben eines Bohemiens in Montparnasse führte, bis hin zu seinen späten Jahren in Südfrankreich reicht die zeitliche Spannbreite dieser groß angelegten Überblicksausstellung. Klassische Porträts und komponierte Atelierszenen stehen dabei neben Schnappschüssen und zum Teil sehr privaten Aufnahmen. Früh erkannte Picasso die Möglichkeiten des Mediums Fotografie, arbeitete selbst mit ihm, verstand es aber vor allem wirksam zum Aufbau seines Personenkults zu nutzen. Wohl kalkuliert - so scheint es - transportieren die fotografischen Bildnisse das Image des leidenschaftlichen, willensstarken und virilen Künstlers. Doch nicht immer dominiert die strategische Inszenierung Picassos die Werke. Auf kluge Weise versteht es die Ausstellung, die sehr individuellen Handschriften der Fotokünstler zu präsentieren und gleichzeitig das spannungsreiche Verhältnis zwischen Picasso als Auftraggeber und dem jeweiligen künstlerischen Streben nach Autonomie und Originalität offenzulegen. Auffallend häufig pflegte Picasso intensive Beziehungen mit seinen Fotografen und ließ eine gewisse Intimität und Nähe zu. Auf diese Weise entstanden Bilder, die den Künstler immer wieder auch in ungewohnten und berührenden Momenten einfangen. Und so ist die Liebe Picassos zur Fotografie nicht nur reine Außenschau, sondern schafft ihm auch eine besondere Möglichkeit der Innensicht, des Blicks auf die eigene Person. Das Gedächtnis- und Erinnerungsmedium Fotografie war dem Künstler zum Zwecke des Selbststudiums stets näher als der Blick in den Spiegel. 
 


Künstler: Rogi André, Richard Avedon, Cecil Beaton, Bill Brandt, Brassaï, René Burri, Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Chim, Lucien Clergue, Jean Cocteau, Denise Colomb, Robert Doisneau, David Douglas Duncan, Yousuf Karsh, Jacques-Henri Lartigue, Herbert List, Dora Maar, Mme d'Ora, Willy Maywald, Lee Miller, Gjon Mili, Inge Morath, Arnold Newman, Roberto Otero, Irving Penn, Julia Pirotte, Edward Quinn, Man Ray, Willy Rizzo, Gotthard Schuh, Michel Sima, Horst Tappe, André Villers 
 


Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog im Verlag Hatje Cantz mit Beiträgen von Pierre Daix, Friederike Mayröcker, Katherine Slusher und Kerstin Stremmel.

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Ichundichundich
Pablo Picasso im Fotoporträt
Kuratorin: Kerstin Stremmel

Künstler: Rogi Andre, Richard Avedon, Cecil Beaton, Bill Brandt, Brassaï  , René Burri, Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Chim  , Lucien Clergue, Jean Cocteau, Denise Colomb, Robert Doisneau, David Douglas Duncan, Yousuf Karsh, Jacques-Henri Lartigue, Herbert List, Dora Maar, Madame d´Ora, Willy Maywald, Lee Miller, Gjon Mili, Inge Morath, Arnold Newman, Roberto Otero, Irving Penn, Julia Pirotte, Edward Quinn, Man Ray, Willy Rizzo, Gotthard Schuh, Michel Sima, Horst Tappe, Andre Villers