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In der Gruppenausstellung „If you fake the plane, your nose will grow“ treffen in der KUTTNER SIEBERT Galerie vier Künstler aufeinander, die alle das Interesse an der Gestaltung der Fläche durch Form und Farbe, den Grundbestandteilen der Malerei, eint. Die Ausstellung zeigt, dass eine in ihrem Erscheinungsbild dezidiert formale Herangehensweise der Künstler, ästhetische Überlegung einer konzeptuell orientierten Kunst nicht ausschließt.   Joachim Grommek bleibt der Fläche verhaftet. Farbige, zumeist streng geometrische Elemente werden dabei in ein spannungsgeladenes Verhältnis zueinander gesetzt. Der Eindruck räumlicher Tiefe wird allenfalls durch Schichtung übereinander liegender Farbflächen evoziert. Hinzu kommt die illusionistische Darstellung von Material, wie das der Klebestreifen und des scheinbar naturbelassenen Maluntergrundes. Die Irritation beruht jedoch nicht einzig auf der vordergründigen Täuschung, sondern setzt sich in der Bildidee konkreter Malerei, die einst angetreten war das malerische Moment einzig auf Form, Fläche und Farbe jenseits naturmimetischer Techniken zu reduzieren, fort.   Torben Giehler öffnet in seinen Gemälden durch das Komponieren und Kontrastieren farbiger Flächen irreale Räume. Giehler verzichtet darauf, seine Gemälde perspektivisch zu konstruieren, allein durch die Formen entstehen auf der Fläche Andeutungen von Tiefe, deren Sog der Betrachter sich nicht entziehen kann. Er bleibt im Rahmen der unmittelbaren Betrachtung gefangen, zumal die Konstruktion unbestimmt und kaum zu ordnen ist und sich so einer genauen Beschreibung entzieht.   Der Bildfindungsprozess bei Sven-Ole Frahm ist gleichermaßen unkontrolliert und vorkonzipiert. Im ersten Arbeitsdurchgang bringt er Farbe Leinwände auf, nur um diese im zweiten Schritt im „cut and paste“-Verfahren nach einem diesem Gemälde entkoppelten Schnittmuster zu einem neuen Bild zusammenzufügen . Die Arbeit von Sven-Ole Frahm lebt dabei von der Dichotomie gestischer und konstruktiver Malerei, die er entgegen ihrer strikten Trennung dennoch zu vereinen versteht.   Die Begegnung mit der Fläche im Werk des englischen Künstlers Terry Haggerty beginnt für den Betrachter mit der perfekt glatten Oberfläche, die eher an industrielle Fertigung, als an eine individuelle Künstlerhand, denken lässt. Parallel angelegte Linien durchziehen die Fläche und durch die Führung ihrer Kurven entsteht beizeiten der Eindruck von Plastizität. Dem Betrachter offerieren diese Werke verschiedene, wechselnde Wahrnehmungsmöglichkeiten, bis hin zu einer Objekthaftigkeit in diesen flächig-abstrakten Gemälden.