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Eröffnung: Do. 14. Juni 2007 um 19.00 Uhr

Jörg Immendorff, geboren 1945 in Bleckede bei Lüneburg, starb nach am 28.Mai 2007.

Er studierte Bühnenkunst bei Teo Otto und war Schüler von Joseph Beuys an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Ttrotz schwerer Krankheit zählte er in den letzten Jahren weiterhin zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart. „Ein Künstler hat zu malen, bis er stirbt“, sagte er in einem Fernsehinterview vor rund einem Jahr.

Obschon eher als selbstbewusst-politischer, zeitkritischer Maler und Grafiker bekannt, hat sich Immendorff doch stets auch anderer Mittel und Wege bedient, um seine Sicht der Dinge publik zu machen. Zu seinen Arbeitsfeldern gehören daher neben der Malerei, Grafik und Zeichnung auch Bühnenbilder und Kostüme für zahlreiche Opern sowie Plastiken. Gerade mit letzteren reflektiert der Künstler in der dem Medium eigenen Präsenz zahlreiche seiner zuvor in der Malerei gefundenen und vielfach erprobten Motive. So errichtete er 1982 für die documenta 7 die Großskulptur "Naht (Brandenburger Tor-Weltfrage)", deren fast zwingende Notwendigkeit aus den Werken zum Zyklus „Café Deutschland (1977-1983) erwachsen ist. Ein anderes sehenswertes Beispiel für das Ineinandergreifen der verschiedenen Arbeitsfelder ist die 1999 in Riesa aufgestellte, 25 Meter hohe Skulptur „Elbquelle“, zu der auch einen Grafik-Suite entstand.

Zu den eindrucksvollsten bildhauerischen Arbeiten gehören jene, die im Zusammenhang mit den Arbeiten an Bühnenbild und Kostümen für die Strawinsky-Oper „The rakes progress“ entstanden (Salzburger Festspiele, 1994). Hier zeigt Immendorff sein Genie, dem faszinierenden Figurenensemble seiner Kunst nicht nur ein zweidimensionales Aussehen sondern eine dreidimensionale Gestalt von großer Eindringlichkeit und Individualität zu verleihen.

joergimmendorff.eu

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Jörg Immendorff
Skulpturen 1988 – 2005
KulturBahnhof Kassel, Südflügel