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Das breit gefächerte Sortiment der Baumärkte liefert das Material für Ina Webers (Jahrgang 1964) sorgfältig gebaute oder in Beton gegossene Skulpturen. Hochäuser, Supermärkte, Schwimmbad und Tankstelle, die Möblierung von Fußgängerzonen oder Studentenbuden bilden die Prototypen einer funktionalen Alltagskultur, deren Gestaltung stets auch etwas über gesellschaftliche ZustŠnde erzählt. Webers Skulturen sind jedoch keine authentischen Modelle realer Bauten, vielmehr werden in der handwerklichen Aneignung bereits existierende Strukturen kombiniert und in anderem Maßstab reproduziert. Damit verbunden ist eine heitere Aufwertung der profanen Gestaltung und die Erinnerung an ästhetische Standards der Baukultur von der Moderne bis zur Gegenwart. Ina Webers nüchterne und zugleich humorvolle Sicht auf die Welt zeigt sich besonders in den großformatigen Aquarellen, in denen sie die Stilbrüche und architektonischen Missverständnisse festhält, die entstehen, wenn sich Funktionalität mit absurder Dekorationslust mischt.

Die Ausstellung wird 2008 im Kasseler Kunstverein gezeigt; der begleitende Katalog erscheint im Kerber Verlag und enthält Texte von Bernhard Balkenhol, Giti Nourbakhsch und Ellen Seifermann.

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Ina Weber
Von Bauhaus zu Real über Lidl und Minimal