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Für das künstlerische Projekt „Industriestadtfuturismus – 100 Jahre Wolfsburg / Nowa Huta“ unternehmen 12 Künstlergruppen und Einzelkünstler eine Zeitreise in die Zukunft der ehemaligen industriellen Musterstädte Wolfsburg (Deutschland) und Nowa Huta (Polen). Aus den Jahren 2038 und 2049 werfen sie einen fiktiven Blick auf das 100-jährige Bestehen der beiden Städte, auf den Wandel von Arbeit, Mobilität, Ökologie und Gesellschaft. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Präsentation der Geschichte, Gegenwart und der vorstellbaren Zukunft beider Städte, die von ähnlichen Voraussetzungen ausgegangen sind und dann denkbar unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Wolfsburg, das als nationalsozialistische Musterstadt, als „Stadt des KdF-Wagens“ gegründet worden war, galt später als Inbegriff des westdeutschen Wirtschaftswunders und erscheint noch heute als Symbol für industrielle Prosperität und kommunalen Wohlstand. Das südpolnische Nowa Huta hingegen entstand als sozialistische Plan- und Stahlarbeiterstadt und ist, seitdem die lokale Stahlproduktion unter dem strukturellen industriellen Wandel zu leiden hat, wirtschaftlich im Niedergang begriffen. Die Bewohner dieses Krakauer Stadtteils sind größtenteils arbeitslos und gezwungen, sich in den veränderten Lebensbedingungen von Nowa Huta zurechtzufinden.

Während zweier Workshops in Wolfsburg und Nowa Huta im Sommer 2005 haben die eingeladenen Künstler mit Experten aus beiden Städten bereits über mögliche Szenarien der zukünftigen Entwicklung von Arbeit, Stadt und Gesellschaft diskutiert. Die nun neu entstandenen Arbeiten der Künstler gehen von diesen Gesprächen aus und werden zunächst im Wolfsburger Stadtgebiet und im Kunstverein präsentiert. Im nächsten Jahr werden sie in einer weiterentwickelten Form im Teatr Laznia Nowa in Nowa Huta und in den Straßen der Stadt gezeigt werden.

Am Eröffnungswochenende findet im Rahmen der Ausstellung ein Symposium statt, in dem Soziologen, Zukunftsforscher und Zukunftsmacher mit den beteiligten Künstlern und allen interessierten WolfsburgerInnen der Frage nachgehen, wie sich Wolfsburg und Nowa Huta in den nächsten Jahrzehnten tatsächlich verändern und weiterentwickeln könnten. Als ReferentInnen haben zugesagt: Ewa Charkiewicz (Krakau), Jacek Dominiczak (Danzig), Maciej Gdula (Warschau), Albrecht Göschel (Berlin), Ulfert Herlyn/Wulf Tessin (Göttingen/Hannover), Rolf Kreibich (Berlin), Arno Paulus (Berlin), Jaroslaw Urbanski (Posen)

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Broschüre. Eine umfangreiche Publikation zum Gesamtprojekt erscheint 2006.

Beteiligte KünstlerInnen: Daniel Banaczek (Krakau), Neil Cummings und Marysia Lewandowska (London), Rafal Jakubowicz (Posen), Folke Köbberling (Berlin), Pia Lanzinger (Berlin), LPG Cottbus (Cottbus), Modulorbeat und Lukasz Stanek (Münster / Delft), Raumlabor (Berlin), Silke Riechert (Dresden), Robert Rumas (Danzig), Janek Simon (Warschau)

Dieses Projekt findet im Rahmen von Büro Kopernikus statt. Büro Kopernikus ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes.

Mit freundlicher Unterstützung von: Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, Theater Laznia Nowa

Pressetext

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Industriestadtfuturismus
100 Jahre Wolfsburg/Nowa Huta

mit Daniel Banaczek, Marysia Lewandowska & Neil Cummings, Rafal Jakubowicz, Folke Köbberling, Pia Lanzinger, LPG Cottbus, Modulorbeat & Lukasz Stanek, raumlabor berlin, Silke Riechert, Robert Rumas, Janek Simon