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Lesung mit Soundtrack

Adrian Williams + Filip Caranica
[IT'S NOT LATE IT'S EARLY #17]

eingeladen von Nora Schultz
ON DONKEY BRIDGE
Mi., 4. Oktober, 19 Uhr

Comeback: 2012 stellte die Künstlerin Adrian Williams im Kunstverein Braunschweig aus. Auf Einladung von Nora Schultz wird sie Braunschweig erneut besuchen und sich mit den gezeigten Arbeiten in einer Lesung mit Soundtrack des Komponisten Filip Caranica auseinandersetzen.

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Gespräch

Inge Mahn + Thomas Rentmeister
[IT'S NOT LATE IT'S EARLY #19]

Mi., 1. November, 19 Uhr

Die Künstlerin Inge Mahn trifft ihren ehemaligen Studenten und aktuellen Professor für Skulptur an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Thomas Rentmeister zu einem Gespräch, moderiert von Christina Lehnert (Direktorin interim).

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Ausstellung

INGE MAHN , NORA SCHULTZ
09.09.2017 – 12.11.2017
Eröffnung: 8. September, 19 Uhr

Ort: Villa Salve Hospes
Innerhalb des Ausstellungsformats 1:1 werden in der Villa Salve Hospes zwei KünstlerInnenpositionen vorgestellt. Während in der ersten Auflage von 1:1 im Jahr 2016 Klara Liden und Karl Holmqvist in den Räumen des Kunstvereins kollaborierten, wird in der aktuellen Präsentation der Arbeiten von Inge Mahn und Nora Schultz eine horizontale Zweiteilung des Gebäudes vorgenommen. Mit Inge Mahn und Nora Schultz stehen sich dabei nicht nur zwei bildhauerische Positionen, sondern gleichfalls zwei Generationen von Künstlerinnen gegenüber.

Inge Mahns Werke zeichnen sich durch eine klare, von Alltagsgegenständen wie architektonischen Elementen inspirierte Formsprache aus. Gebrauchsgegenstände werden in ihrem Wesen erfasst, indem sie diese abstrahiert, skaliert und in häufig aus Gips gefertigte Objekte transformiert. Ein wiederkehrendes Motiv sind geometrische Figuren: Kugeln, Rechtecke oder Säulen, die mit Stühlen oder Säcken kombiniert zwischen Form und Funktion, Vertrautheit und Fremdgefühl changieren. In ihrer intensiven Beschäftigung mit der Villa Salve Hospes als Ausstellungsraum entwickelt Inge Mahn großformatige zeit- und ortsgebundene Interventionen, mit denen sie auf architektonische Besonderheiten reagiert. Dabei begegnen den BesucherInnen die skulpturalen Formationen mal als irritierender Störkörper, um sich an anderer Stelle harmonisch in das Raumgefüge einzugliedern.

Im Gegensatz zu Inge Mahn wendet sich Nora Schultz einer Dematerialisierung und Aktivierung von Skulpturen zu: Von Drohnenkameras gefilmt und von verborgenen PerformerInnen in Bewegung versetzt, tritt die haptische Qualität der Skulpturen zugunsten eines filmischen Gesamteindrucks in den Hintergrund. Die Videoprojektionen werden mit den Objekten zu einer raumgreifenden Installation verbunden, die unter dem Schriftzug „Centre Dental“ unterschiedliche Anspielungen auf den Mundraum vereint: Graue Betonskulpturen bohren sich als überdimensionierte Zähne in die Decke, während weiße und vergilbte Jalousien die Sauberkeitsökonomie von Arztpraxen zitieren. Ihre Skulpturen kehren das meist Unsichtbare des Mundraums nach außen, genau wie die Wahrnehmung der Skulpturen durch rasante Kamerafahrten und Bewegung verändert wird. Die Präsentation im Kunstverein Braunschweig ist der Abschluss einer Ausstellungsserie mit den Vorläufern CENT DENT (Berlin, 2017), Centre Dental 2, city of teeth (Paris, 2016) und Centre Dental (Brüssel, 2016).

Inge Mahn (*1943) lebt und arbeitet in Berlin und Groß Fredenwalde. Sie studierte an der Düsseldorfer Akademie, wo sie 1970 als Meisterschülerin von Joseph Beuys abschloss. Nach (Gast-)Professuren an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Staatlichen Akademie der Künste Stuttgart lehrte sie bis 2009 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Neben einer Teilnahme an der documenta 5 (1972) wurden Inge Mahns Arbeiten zuletzt Einzelausstellungen in den Künstlerräumen des K21, Düsseldorf (2017), bei Cahiers d’art, Paris (2015) und in der Akademie Galerie – Die Neue Sammlung, Düsseldorf (2014/15) gewidmet.

Nora Schultz (*1975) lebt und arbeitet in Boston. Sie studierte von 1998 bis 2005 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main. Neben einer Beteiligung an den Skulptur Projekten 2017 in Münster wurden ihre Arbeiten in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt, darunter in der Kadist Art Foundation, Paris (2016), der Renaissance Society, Chicago (2014) und im Portikus, Frankfurt am Main (2012). Nora Schultz ist Assistant Professor of Visual and Environmental Studies an der Harvard University in Cambridge.