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„Skulptur sagt nicht: schau mich von dort an. Bleib da! Sondern fordert das Umgehen, bisweilen Eintreten. Skulptur kann nicht aus einer Position zur Gänze erfasst werden. Es gibt nie den Blick, der alles erfasst, ein Teil der Skulptur, der größere Teil, muss vom Betrachter mitgetragen, muss memoriert werden. Nur dann setzt sich ein Bild des Ganzen zusammen, was es als Blick nicht gibt; darin liegt ihr besonderer Reiz, darin liegen ihre Potentiale.“ Ingo Ronkholz

Dies gilt auch für die Skulptur an der Wand, bei der unterschiedlich große Flächen in geringem Abstand übereinander und vor der Wand gelagert werden oder sich fächerförmig in den Raum hinein öffnen. Nur hier und da gelangt der Blick durch die entstandenen Ritzen in die dahinter liegende Dunkelheit: Raum scheint sich nach hinten hin zu öffnen, in die Tiefe hinein. Das gedankliche Spiel mit den Möglichkeiten wird evoziert durch die scheinbar möglichen Verschiebbarkeiten der einzelnen Elemente. Dennoch dominieren hier Ruhe und Konzentration. Und so kommen auch die Gedanken zur Ruhe, lösen sich allmählich von ihrer Fixiertheit, Gesehenes in nachprüfbar Vertrautem zu verankern. Die Begegnung mit der Skulptur von Ingo Ronkholz führt vielmehr zu jener Unmittelbarkeit von Wahrnehmung, die an – vorsichtig formuliert – „archetypische“ Grundstrukturen rührt. Darin liegt ihr „Potential“.

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Ingo Ronkholz
Skulptur