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Der Kunstverein Hamburg präsentiert im Rahmen der Reihe "Intermedians" erstmalig eine Auswahl von Keramiken von Arthur Morass (1937-2012). Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Zahnarzt in einem Dorf in Süddeutschland. Seit den späten 1950er Jahren entwarf er in seiner Freizeit Skulpturen und Objekte.

Die praktische Ausführung der bis ins Detail durchdachten Formideen überließ er immer Dritten. Nach flüchtigen Skizzen oder auch nur mündlichen Anweisungen ließ er weltweit Keramiken ausführen und erhielt, bedingt durch seine lückenhaften Vorgaben, produktive und kreative Ergänzungen.

Entscheidender Ausgangspunkt oder Bezugsrahmen war die Trompe-l’oeil-Fayence-Sammlung seiner Mutter. Unbefangen und von ikonografischen Referenzen befreit, entwickelte Morass für seine Gebrauchskeramik eine Formensprache, die den Entwürfen der Martin Brothers ähnelt. Die vier Brüder arbeiteten zwischen 1873 und 1923 in London. Sie kreierten einen Stil, der den Übergang von dekorativer viktorianischer Keramik hin zu der Keramikkunst des 20. Jahrhunderts markiert. Ihre Vogel-Keramiken und Behälter mit Meerestieren haben auch die Arbeiten von Arthur Morass inspiriert.

Aus Meerjungfrauen, Katzen, Walen, Händen oder Pfauen werden bei ihm Aschenbecher, aus Gedärmen und anderen organischen Formen Vasen und aus Gesichtern z.B. Windlichter. Seine Objekte waren und sind unverkäuflich, nur als Patient bekam man sie nach einer schmerzhaften Zahnbehandlungen als Trostpflaster von ihm persönlich geschenkt.

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Arthur Morass
Keramik