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Wir freuen uns Isabell Heimerdinger mit ihrer dritten Einzelausstellung in unserer Galerie präsentieren zu dürfen. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Arbeit steht die Suche nach dem Unterschied zwischen Schein und Wirklichkeit in den unterschiedlichen Facetten des weiten Feldes von Film und Schauspiel. In ihren Arbeiten stellt sie die Frage nach Authentizität und Spiel in der Aufschlüsselung verschiedener Identitätsebenen.

Im Zentrum der Ausstellung steht die Arbeit „Two films“. In zwei 5minütigen 16mm-Filmen, die hintereinander als Loop projeziert werden, vollzieht die Schaupielerin Bibiana Beglau scheinbar ein und dieselbe Handlung: sie trinkt eine Tasse Kaffee und raucht dazu eine Zigarette. Nur bei genauem Betrachten lässt sich feststellen, dass die Tasse im einen Film voll ist, im anderen leer. „Two films“ ist eine Folgearbeit zu „Waiting, Acting Waiting“, in welchem die Künstlerin dem Schauspieler Wolfram Berger die Aufgabe stellt, einen wartenden Mann zu spielen. Zuvor filmt sie ihn unbemerkt beim Warten auf den eigentlichen Drehbeginn. Im Unterschied hierzu ist sich Bibiana Beglau in „Two films“ von Beginn an bewusst, gefilmt zu werden. Die Fotoserie „Before and After“ zeigt Schauspieler des Burgtheaters Wien in zwei Extremsituationen, nämlich unmittelbar vor und nach ihrem Auftritt. Die Schaupieler wirken vorher angespannt, danach gelöst. Ob diese Haltung authentisch oder aber (bewusst oder unbewusst) gespielt ist, bleibt dahingestellt. Für die Polaroid-Serie „From Annika to Jochen“ bat die Künstlerin Freunde und Bekannte die Pose des zuvor Aufgenommenen exakt zu kopieren. So entstand eine Reihe von Portraits, die in der Folge immer weiter vom ersten abweichen. Das Vortäuschen von Realität ist auch Inhalt der Arbeit „Eclipse“, einer Lampe, die zu leuchten scheint. Erst bei näherem Betrachten fällt auf, dass sie von einem externen Strahler, also einer nicht wegzudenkenden Requisite von Film und Theater, angeleuchtet wird. In allen Arbeiten bleibt die Ambivalenz zwischen Sein und Schein, zwischen Realität und Spiel bestehen. Pressetext

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Isabell Heimerdinger - Wolves Pigs People