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Das Interesse von Isabelle Borges gilt wesentlich dem Vermächtnis der Konstruktivisten, wie im geometrischen Formenvokabular der Künstlerin deutlich zu erkennen ist. Anders als den Konstruktivisten geht es Borges jedoch nicht um die Geometrie der reinen Form nciht um das utopische Bild, nicht um die glatte, objektive Fläche. Borges lässt sich vom Zufall beeinflussen, von Strukturen, die sie in der Natur oder ihrer Umwelt findet. Kunstruktion und Dekonstruktion sind die Schlagworte, mit denen sich die Arbeitsweise der Künstlerin treffend beschreiben lässt. Isabelle Borges zerlegt vorgefundene formale Systeme, indem sie Teile aus Werbeprospekten, Buchstaben aus Zeitungen und andere Zeugnisse der Jetztzeit ausschneidet, zerreißt, bemalt. Spielerisch benützt sie den medialen Alltagsabfall als archäologischen Fundus für ihre Collage-Elemente, die sie mit subjektiver Geste und feiner Ironie zu etwas eigenem zusammenfügt. Geometrische Formen und Linien organisieren die Bruchstücke, aus denen die Künstlerin ihre Bilder entwickelt. The arrow of time heißt der Zyklus, an dem Isabelle Borges seit 2010 arbeitet. Thema dieser Werkreihe ist das statische Bild im Verhältnis zur Zeit als einer relativen, sich bewegenden Größe. Ab April 2011 zeigt die Künstlerin eine Auswahl von Arbeiten der Seire the arrow of time in der kommunalen Galerie im Museum Tempelhof.