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„Möchten Sie gerne mehr wissen über die Energiefelder, auf denen Sie gerade stehen?“

Die Ausstellung Kraft der Erde ist die erste Einzelausstellung des litauischen Künstler Arturas Raila (*1962) in Deutschland. In seinen vielfältigen Arbeiten bedient er sich vorwiegend der Medien Fotografie und Video. Dabei interessieren ihn vor allem Gesellschaftsgruppen, die eine gesonderte Position im Bezug auf das allgemeine kulturelle Verständnis einnehmen. Die intensive Auseinandersetzung mit diesen Gruppen ist als Voraussetzung zu verstehen, um neue Perspektiven auf das Selbstverständliche oder vermeintlich Allgemeingültige zu werfen.

Die Titelgebende Arbeit Power of the Earth ist Ergebnis einer zweijährigen Zusammenarbeit des Künstlers mit den beiden Weisen Vaclovas Mikailionis und Villius Gibavicius, die aus den ländlichen Gebieten Litauens stammen. Sie verfügen über besondere, fast übernatürliche Kräfte, mit deren Hilfe sie im Sinne volkstümlicher Bräuche die Energiequellen ihres Lebensraums erkunden und kartografieren. Diese Fähigkeiten werden sie auch für eine „Energiekarte“ der Frankfurter Innenstadt einsetzen, die sie gemeinsam mit Raila erstellen. Diese wird neben zahlreichen poetischen Fotografien in der Ausstellung präsentiert.

Primitive Sky (2003-2006) besteht aus einer 5-teiligen Fotoserie sowie einem kurzen Videofilm. Die Arbeit bezieht sich auf ein eindringliches Erlebnis, das der Künstler Ende der 70er Jahre hatte, als er eines Abends unerklärliche Lichtbewegungen am Himmel über einem kleinen Dorf in Litauen entdeckte, die sich anschließend noch fünfmal wiederholten. In Railas Arbeit wird dabei das Verhältnis wichtig zwischen dem, was zu sehen ist, und dem, was der Betrachter zu sehen glaubt.

Die Videoinstallation …forever lacking, never quite enough… (2002-2003) macht eine weitere Facette seines Interesses deutlich. Sie wird in Form zweier großer Projektionen und einem Flachbildmonitor präsentiert. Die Arbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen Besetzungen seines Heimatlandes Litauen in den 1940er Jahren und rückt dabei die unterschiedlichen Narrationsebenen von Geschichte und Fiktion in den Fokus.

Arturas Raila stellt durch seine Auseinandersetzung mit einzelnen Situationen, Phänomenen oder Gesellschaftsgruppen die Frage nach der Definition von Bedeutendem und scheinbar Unbedeutendem, er hinterfragt die Grenzziehung zwischen Neuem und Altem, Rationalen und Übersinnlichem.

Pressetext

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Arturas Raila: KRAFT DER ERDE
Kapitel 3 der Reihe „Ist das Leben nicht Schön?“
kuratiert von Chus Martinez