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Center of Doubt ist eine Sammlung visueller Spuren, durch welche die Datenindustrie unserer Zeit bildlich dargestellt wird.

Zwei unterschiedliche Herangehensweisen ermöglichen einen Einblick in das komplexe und gewissermaßen undurchsichtige Thema Datenzentren und (Tele)kommunikationstechnologie: Der eine Ansatz ist eine Erkundung der Materialität und der lokalen Umstände dieser Infrastruktur, bei dem anderen handelt es sich um den Versuch einer alternativen visuellen Veranschaulichung von Aspekten, die mit der Informationstechnologie in Verbindung stehen – wird diese üblicherweise doch hauptsächlich durch die undurchsichtigen Phrasen und Bilder der Werbung, science-fiction-artige Abbildungen oder eine mit Militärvokabular überfrachtete Sprache präsentiert.

Das Aufkommen des kommerziellen Cloud Computing, oder genauer gesagt von Rechen- oder Datenzentren und der für sie erforderlichen Infrastruktur, wird als Wendepunkt für den Eintritt in ein neues, zentralisiertes Internet-Zeitalter dargestellt. Große Unternehmen befinden sich in einem Konkurrenzkampf, um für ihre Soft- und Hardware den Status des Unverzichtbaren zu erlangen und als grundlegende Informationsebene zu agieren.

Ivar Veermäe ist Stipendiat der Stiftung Niedersachsen am Edith-Russ-Haus für Medienkunst 2014.

Biografie

Das Werk des Künstlers und Fotografen Ivar Veermäe (geb. 1982 in Talinn, Estonia; lebt in Berlin) beschäftigt sich mit Fragen, die den öffentlichen Raum, Netzwerke und neue Technologien betreffen. Seine Arbeiten sind das Ergebnis lang angelegter, künstlerischer Forschungsarbeit mittels Fotografie, Film und Klang und nehmen vielfältige Formen an (darunter Videoarbeiten, Rauminstallationen, interaktive Werke und Performances, auch im öffentlichen Raum).

Ivar Veermäes Ziel ist es, die hinter unserer modernen Informations- und Datenkultur stehende Infrastruktur zu dokumentieren, zu analysieren und visuell erfahrbar zu machen. Seine Projekte weisen meist einen prozesshaften, sich ständig weiter entwickelnden und daher offenen Charakter auf, wodurch weiterführende Diskussionen ermöglicht werden.