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„Ich interessiere mich für die Lücke zwischen Minimalismus und Pop-Art: für die Objekthaftigkeit und Autonomie im Minimalismus sowie für den Stoff unserer Kultur, der sich in der Pop-Art findet.“ Jack Goldstein in einem Interview mit Morgan Fisher, 1977

Kunst Frankfurt am Main. Die Ausstellung von Jack Goldstein ist die erste in einer Reihe von Präsentationen, die das MMK ausgewählten Künstlern der Sammlung widmet.

Schon während seines Studiums am California Institute of the Arts arbeitete Goldstein zunächst an minimalistischen Skulpturen, die von Künstlern wie Carl Andre beeinflusst waren, wendete aber schon bald seine Aufmerksamkeit der Performance und dem Film zu. Bis 1983 entstanden 34 16-mm Filme, die zu den bekanntesten Arbeiten von Jack Goldstein wurden. Die kurzen Filme – der längste läuft 20 Minuten, der kürzeste 20 Sekunden – arbeiten mit den Mitteln und der Technik der kommerziellen Filmindustrie. Die Themen der Filme reichen von performativen Situationen über Motive der amerikanischen Filmindustrie bis zu kurzen Sequenzen, die sich allein auf einen Gegenstand oder eine Bewegung beschränken. Seine Schallplatten sind sowohl Tonträger als auch Objekte, die als „Bild“ gestaltet sind und auch so präsentiert werden. Sie enthalten Geräusche oder Klänge, die aus Tonarchiven stammen und mitunter an Filmmusiken für Science-Fiction-Filme erinnern.

Weniger bekannt ist Goldsteins umfangreiches OEuvre an Gemälden in Airbrush-Technik. Die großformatigen Bilder wurden, wie auch die Filme und Schallplatten, von Spezialisten nach den Vorgaben Goldsteins angefertigt. Die Motive orientieren sich an gefundenem Bildmaterial von Gewittern, Naturkatastrophen, astronomischen Aufnahmen usw. In seinen letzten Lebensjahren widmete er sich verstärkt Textarbeiten, die ebenfalls Teil der Ausstellung im MMK sein werden. Die Ausstellung im MMK ist die erste umfassende Museumsausstellung in Deutschland seit den frühen 1980er Jahren. Goldstein, der mit einer Textarbeit auf der documenta 7 (1982) vertreten war, wurde 1985 in der Städtischen Galerie Erlangen gezeigt. Er hatte größere Einzelausstellungen in Amerika und Europa, zuletzt 2002 im Magasin, Centre National d‘Art Contemporain, Grenoble.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Jack Goldstein
Kurator: Susanne Gaensheimer