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Jef Geys. Kempens Informatieblad
26.01.2019 – 24.03.2019
Eröffnung: Freitag, 25.01.2019 19:00 Uhr

Begrüßung: Nicole Nowak (Geschäftsführung)
Einführung: Nadja Quante (Künstlerische Leitung), Gloria Hasnay und Moritz Nebenführ (Kurator*innen)

Wir laden Sie und Ihre Freund*innen herzlich ein!

Die Ausstellung Kempens Informatieblad fokussiert erstmalig umfassend die gleichnamige Zeitung des belgischen Künstlers Jef Geys (1934–2018). Das vormalige lokale Anzeigenblatt wurde 1971 von Geys übernommen und diente ihm als bevorzugtes Medium zur Distribution, Diskussion und Dokumentation seiner künstlerischen Praxis. Anlass zur Veröffentlichung waren meist seine Ausstellungen, die Geys durch die Zeitung kontextualisierte und erweiterte. Die mehr als fünfzig Ausgaben des Kempens Informatieblad bilden ein vom Künstler selbst produziertes und gelenktes Informationssystem, das eine Schlüsselfunktion innerhalb seines Werkes einnimmt und Einblick in seine Lebens-, Kunst- und Ausstellungsgeschichte ermöglicht.

Jef Geys lebte und arbeitete in der flämischen Kleinstadt Balen in der Region Kempen. Aus dieser peripheren Position heraus entwickelte er eine facettenreiche künstlerische Praxis, die sich durch konzeptuelle Strategien, lokales Engagement und sozio-politische Motivationen sowie die Hinterfragung institutioneller Autoritäten in und außerhalb der Kunstwelt auszeichnet. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sein Werk u. a. durch die Teilnahme an Skulptur Projekte Münster (1997), der Documenta 11 (2002) und der Biennale von Venedig (2009). Die Ausstellung im Künstlerhaus Bremen ist die erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland seit 2001.

Kuratiert von Gloria Hasnay und Moritz Nebenführ in Zusammenarbeit mit Nadja Quante

Rahmenprogramm

Mittwoch, 20. März, 18 Uhr
Führung zu Jef Geys’ Kempens Informatieblad
Dr. Anne Thurmann-Jajes, Leiterin des Zentrums für Künstlerpublikationen in der Weserburg, Museum für moderne Kunst, Bremen, führt gemeinsam mit Nadja Quante durch die Ausstellung Jef Geys – Kempens Informatieblad.
Veranstaltung in deutscher Sprache.
Eintritt frei.

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Mittwoch, 27. Februar
InterCity, MUSS STERBEN und The Critical Ass zu Gast + Kuratorinnenführung
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung: Jef Geys – Kempens Informatieblad
Der Eintritt zu der Ausstellung und den Veranstaltungen ist frei.

18 Uhr Kurator*innenführung mit Gloria Hasnay und Moritz Nebenführ
19 Uhr Präsentation und Diskussion zu aktuellen künstlerischen Zeitschriftenformaten mit InterCity (Hamburg), MUSS STERBEN (München/Hannover) und The Critical Ass (Wien/Berlin)

In einer offenen Redaktionssitzung geben die Herausgeberinnen der Künstlerinnenmagazine InterCity, MUSS STERBEN und The Critical Ass Einblick in ihre Produktionsweise und präsentieren und diskutieren ihr jeweiliges Publikationskonzept.
Vorher, um 18 Uhr, führen die Kurator*innen Gloria Hasnay und Moritz Nebenführ durch die Ausstellung von Jef Geys.

„Zeitschrift für Föderalismus und Polyamorie“ nennt sich das Künstlermagazin InterCity im Untertitel. Damit wären schon mal aufgerufen: ein realpolitischer Pragmatismus und eine neue Science-Fiction, die den Machern zufolge an die Stelle fehlender Utopien treten muss. Der leicht depressive Sound, der sich durch die publizierten Essays, Ausstellungskritiken und Interviews zieht, sei dem desaströsen Zeitgeist geschuldet. Aber man halte dagegen, sagen sie, mit entspanntem Coolness-Downgrading, Ernsthaftigkeit und entschiedener Anti-Hysterie.
Herausgeber Steffen Zillig (*1981) ist Künstler und schreibt als freier Autor Essays und Kritiken für Magazine wie Texte zur Kunst, Kultur & Gespenster und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. www.eurogruppe.be

MUSS STERBEN ist eine etwa halbjährig erscheinende Zeitschrift, die seit 2014 von Stephan Janitzky und Sebastian Stein herausgegeben wird. Mittlerweile wurden sechs Ausgaben veröffentlicht. Nur voll-vierfarbig gedruckt erhältlich, muss in jeder Ausgabe etwas sterben, eine Motivation sich mit der Welt auseinanderzusetzen, eine Art negative attraktive Punchline. Einen eher lockeren konzeptionellen Ansatz verfolgend sind sie daran interessiert, so etwas wie einen Kettenbrief zu erschaffen, indem sie Autorinnen und Künstlerinnen über mehrere Ausgaben hinweg immer wieder einladen. Sie vertreiben MUSS STERBEN mittels Abonnements, als persönliche Geschenke und bei Live-Präsentationen in Bars, Kunsträumen und Messen.

Stephan Janitzky (*1983) ist Künstler und arbeitet in München in einem Buchladen.
Sebastian Stein wohnt in Hannover und organisiert dort gelegentlich Veranstaltungen im ruine hq.
www.musssterben.org

The Critical Ass: Kosten? Keine. Die Robert Müller Investigation folgt dem Geld in die eigenen tiefen Taschen. Redaktionsbeschimpfung: Üble Nachrede und Büromobbing als News.
Slow publishing: Müde Redakteurinnen berichten von ihrer Erschöpfung.
Arsch auf Eimer: Die Dreierspitze (Anke Dyes, Robert Müller, Niklas Lichti) als redaktionelle Success Story.
Anke Dyes ist Künstlerin und Autorin und lebt in Berlin
Robert Müller ist Künstler und kuratiert in Wien die Ausstellungsreihe Nousmoules, sowie zuletzt die Ausstellungen Elevations und Relevelations in der Galerie Emanuel Layr, Wien und Rom. Er lebt in Berlin und Wien.
www.thecriticalass.at