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Die Ausstellung von Jérémie Gindre, die wie ein Parcours durch einen spektakulären Canyon aufgebaut ist, umfasst Skulpturen, Zeichnungen, Bilder und Schrifttafeln. Der Weg hat seinen Ausgangspunkt bei einer Felswand, wie jene, an deren Fusse Fri Art liegt, oder jene, die von Lewis und Clark beschrieben wurde, als sie 1803 auf ihrer berühmten Expedition zur Entdeckung des noch unbekannten amerikanischen Westens dem Missouri folgten. Angesichts der Vielzahl von Formen, die von der Erosion geschaffen wurden, notierten die Entdecker: „Je länger wir dem Fluss folgen, umso weniger können wir glauben, dass diese Verzauberung jemals enden wird.“ Wie ein Echo auf die präsentierte Werkserie leitet der Satz die Folge von eigentümlichen geografischen Entdeckungen ein. Er ruft ebenfalls die Bildspiegelung auf den Plan, diese Neigung, in allen möglichen abstrakten Formen, darunter Felsen, bekannte, oft menschliche und tierische Figuren zu sehen.

Diese möglichen Visionen geistern beim Besuch durch Image Canyon. Der Rundgang entwickelt sich in einer gemischten Belichtung: dem Sonnenaufgang der Entdeckung und der Mittagssonne des Tourismus. Die Skulpturen und Zeichnungen wollen den Status der Kopie nicht hinter sich lassen, sie erscheinen vielmehr als eine ungewisse Kategorie von Schöpfungen, gemacht, um eine Form oder eine Idee in der Erinnerung zu bewahren und sie in eine neue Sprache zu übersetzen. Das Schweigen der Steine wird durch die Texte abgelöst, die aus Romanen, Zeitungen und Reiseführern übernommen wurden. Die Zeichnungen stützen sich auf eine wissenschaftliche Sicht der Welt, sie setzen sich aber ab, um als romantisches Inventar, als geologische Porträts oder als geschichtliche Fiktionen zu dienen.

Jérémie Gindre (*1978) lebt und arbeitet in Genf. Er wird von der Galerie Chert in Berlin vertreten.

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Jeremie Gindre
Image Canyon
Kuratorin: Corinne Charpentier