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"This Is Us", Music from Appenzell, compiled by Jeremy Deller Der britische Künstler Jeremy Deller (*1966) porträtiert auf musikalischer Ebene das Dorf Appenzell und zeigt einen Querschnitt durch die gesellschaftliche Pluralität. In seinem Projekt «This Is Us», zeichnet er, ausgestattet mit einfachem Mikrofon und einem Aufnahmegerät, musikalische Formationen in Appenzell auf, vom Hackbrett über den Kirchenchor, von der Punkband zu Grunge. Die Ergebnisse dieser Recherche wurden auf einer CD veröffentlicht, die als Ausstellungskatalog erhältlich ist. Im Begleitheft zur Musik-CD werden die Hobbymusiker in Bild und Text vorgestellt.

Im März 2003 konnte eine frühere Version von „This Is Us“ im Dorf Redhook (USA) erstmals realisiert werden. Das Porträt des Dorfes entsteht über die musikalischen Aktivitäten, die dort stattfinden. Zwischen Appenzell (CH) und Redhook (USA) ergibt sich mit dem Projekt wahrscheinlich zum ersten Mal ein Zusammenhang. In der überschaubaren Struktur beider Dörfer lassen sich zweifellos parallele musikalische Ausdrucksformen finden. Death Metal Bands und Schulchöre proben an vielen Orten auf der ganzen Welt.

Einzelne kulturelle Interessengruppen an unterschiedlichen Orten verknüpfen sich im Kontext des Projektes zu einem Bild von globaler Alltagskultur.

"That Would Have Been Wonderful", Andro Wekua Wekua ist ein Meister der Andeutung, der feinen Geste. Seine narrativen Strukturen sind zielgenau und dennoch erstaunlich offen. Der Titel der Ausstellung „That Would Have Been Wonderful“ weist auf eine Leitstruktur in Wekuas Werk hin: jene der instrumentalisierten Fiktion. „Wunderbar, wäre es gewesen,“ lesen wir. Obschon wir nicht wissen, wovon der Künstler spricht, umhüllt eine spannungsreiche Stimmung den künstlerischen Ort der Ausstellung.

Einst in Georgien geboren und schon seit langem in Deutschland und der Schweiz lebend, ist Wekua gleichermassen mit der Lebensrealität hier, in der früheren Sowjetunion und im heutigen Georgien vertraut. Das sowjetische Georgien seiner Kindheit bleibt allerdings unerreichbar und begründet eine Art künstlerischen Mythos. Geschickt siedelt Wekua seine gezeichneten, collagierten oder skulpturalen Bilder im No man’s Land an – zwischen Westen und Osten, Ästhetik und Improvisation, Zuversicht und Melancholie. Er konstituiert eigene, bildhafte Drehbücher, die mit seiner Vergangenheit spielen und diese gleichwohl zur Fiktion stilisieren.

Pressetext

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Jeremy Deller / Andro Wekua