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Einführung: Dr. Thomas J. Piesbergen

Es gibt Menschen, die sagen, sie wohnen in Duisburg, Menschen, die sagen sie seien mal von einem Hund gebissen worden, welche, die sagen, am liebsten essen sie Bratkartoffeln aber nur, wenn man sie richtig macht und welche, die sagen, sie werden eine schwere Entscheidung treffen. Demnach könnte es auch einen Menschen geben, der in Aachen an einem Küchentisch sitzt und an sein erstes Fahrrad denkt und ob er morgen mit dem Bus zu Arbeit fahren sollte, falls es regnet. Und alle finden im Dunkeln den Lichtschalter in ihrem Flur. Hinter jedem Fenster eine Kopfwölbung und ein Fingergespinst, welches Jetzt und Daher sagt. Welches Ich und Übermorgen denkt. Das Rauschen von Nasenhaar und Zucken von Wimpernschlägen zwischen Treppenaufgängen und Sofakissen. Eine Gegenwart im Anderswo. Gegenwart in der Ausdehnung ist keine Zeit, sie ist eine Landschaft möglicher Zu- und Umstände. Ein stetiges Stattfinden. Jesica Leinen, 2017

Jessica Leinen, geboren 1987 in Berlin, studierte Bildhauerei und Zeitbezogene Medien an der HfbK Hamburg bei Matt Mullican und Ceal Floyer. 2016 beendete sie ihr Studium mit dem Master-Abschluss und lebt, sowie arbeitet seitdem weiterhin in Hamburg und Berlin. Seit 2009 waren sie und ihre Arbeiten in verschiedenen Ausstellungen und Projekten in Hamburg, Berlin, Köln, Kopenhagen, Beirut, Zürich und TelAviv beteiligt. 2014 erhielt sie den Artist-Researcher Preis.