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Die Staatliche Graphische Sammlung zeigt vom 10.03. bis 24.04.2005 eine Hommage an den in Wien lebenden griechischen Bildhauer und Zeichner Joannis Avramidis (geb. 1922), in deren Mittelpunkt eine Auswahl hervorragender Zeichnungen steht, die punktuell von einigen Skulpturen begleitet werden. Das Werk von Avramidis setzt Maßstäbe und behauptet sich in der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als unverrückbarer Block. In ihm versammeln sich Traditionen bildnerischen Ausdrucks einer jahrtausendealten mediterranen Kultur, wobei die menschliche Figur, sein zentrales Thema, radikal und neuartig von innen heraus konstruiert wird. Das System und die strenge Gesetzmäßigkeit des künstlerischen Vorgehens erzwingen hierbei weitgehend die Ausschaltung subjektiver Willkür. Avramidis' Utopie der Vorstellung einer »Absoluten Figur« erwächst aus dem steten Kampf zwischen den der Natur abgerungenen »Daten« und der durch die Idee erzwungenen Konstruktion: Zeichnung und Skulptur als unauflösbar verflochtene Annäherung an ein ideales, die Zeiten übergreifendes Menschenbild, das es zu rekonstruieren gilt.

Beginn und Zentrum der Arbeit von Avramidis ist seit den späten 40er Jahren die Zeichnung, die über die Jahrzehnte nichts von ihrem essentiellen Rang innerhalb des Gesamtwerks dieses Künstlers eingebüßt hat. Bereits mit den frühen Blättern nimmt jene viele hundert Zeichnungen umfassende Werkgruppe der Studienblätter ihren Anfang: Zeichnungen nach der Natur - zunächst Akte und Köpfe, später Porträts, Baum- und Landschaftsstudien -, Zeugnisse einer unmittelbaren, lebendigen Anschauung, die für Avramidis stets den Ausgangspunkt des Erkundens der den sichtbaren Erscheinungen innewohnenden Struktur, von Maß und Proportion markiert.

Im Hirmer-Verlag München erscheint die von Michael Semff verfasste Monographie »Joannis Avramidis - Skulpturen und Zeichnungen« (336 Seiten, ca. 200 Abbildungen).

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Joannis Avramidis - Zeichnungen
Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung in der Pinakothek der Moderne
Kurator: Michael Semff